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Aachener Mitarbeiter protestieren gegen LG.Philips

Vor den Eingängen der IFA protestieren Mitarbeiter der Aachener Glasfabrik gegen die unsoziale Firmenpolitik von LG.Philips Displays.

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Vor den Eingängen der IFA protestieren Mitarbeiter der Aachener Glasfabrik gegen die unsoziale Firmenpolitik von LG.Philips Displays. Mitarbeiter der Aachener Glasfabrik werfen inbesondere LG eine "hinterhältige Vorgehensweise" und Vertragsbruch bei der Schließung der Aachener Glasfabrik vor, von der 400 Mitarbeiter betroffen sind. Laut einem Flugblatt der Aachener Glassfront hätten die Mitarbeiter 2001 auf Weihnachtsgelder, Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen verzichtet und im Gegenzug eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2007 erhalten. Dieser Vertrag sei durch den Antrag auf Gläubigerschutz am 27.1.2006 von LG und Philips unterlaufen worden. Erst nach einer mehrtägigen Blockadeaktion habe Philips 50 Prozent der vereinbarten Abfindungen zugesagt. LG habe sich bisher jedoch der sozialen Verantwortung entzogen.

Besonders verbittert sind die Mitarbeiter, dass LG.Philips mit der Hilfe von EU-Subventionen eine neue Röhrenfabrik in Tschechien errichtet habe und die Produktionsanlagen aus Aachen dorthin transferiert wurden. Tschechische Mitarbeiter würden nun die gleiche Arbeit zu einem geringeren Stundenlohn verrichten. Mit ihrer Subventionspolitik würde die EU somit den Arbeitsplatzabbau in Deutschland honorieren.

Ein anderer Teil der Produktion wurde nach Südafrika ausgelagert. Zwar seien in den Industriestaaten die Absatzzahlen von Röhrenmonitoren stark zurückgegegangen, in den so genannten Schwellenländern sei die Nachfrage aber nach wie vor sehr hoch, sodass man die Röhren auch in Deutschland weiterhin gewinnbringend hätte produzieren können.

LG und Philips hätten den Mitarbeitern für den kommenden Montag weitere Gespräche zu sozial verträglichen Lösungen angeboten. Bis dahin wollen die Mitarbeiter ihre Proteste fortsetzen. (hag)