LTE-Modem von Nvidia

Nvidia kommt auf dem Weg zur eigenen Handy-Plattform einen kleinen Schritt voran und ergattert eine LTE-Zertifzierung von AT&T.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Benz

Nvidia hat es geschafft, für das hauseigene LTE-Modem Icera 410 eine Zertifizierung für das 4G-LTE-Netzwerk von AT&T zu erhalten. Diese gilt zwar erst einmal nur für die USA, zeigt aber, wo der Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang hin will: Der Icera 410 soll zusammen mit den Tegra-Prozessoren eine Plattform für Smartphones mit SoCs (System-on-Chip) Nvidia-bilden.

Weil auch die Quad-Core-Inkarnation Tegra 3 kein integriertes (LTE-)Modem mitbringt, hatte bisher Konkurrent Qualcomm mit dem Snapragon S4 ein gutes Argument auf seiner Seite. Zumal der Snapdragon S4 nicht nur ein LTE-Modem sondern auch gleich noch einen Kombiempfänger für GPS und Glonass enthält. Außerdem gerät Nvidia mit den vergleichsweise alten Cortex-A9-Kernen des Tegra 3 auch in der Paradedisziplin Performance zunehmend unter Druck. Die Konkurrenz setzt auf den moderneren Cortex-A15 (Samsung, Texas Instruments) oder Krait (Qualcomm) und fertigt die Prozessoren zum Teil bereits mit 28-nm-Strukturen. Ein mögliches Fernziel ist für Nvidia die Integration des Baseband-Controllers in kommende Tegra-Chips. Laut Nvidia-Roadmap könnte das 2013 unter dem Codenamen "Grey" erfolgen.

Icera 410 besteht aus dem Baseband-Chip ICE8061 und dem Funk-Chip ICE8261. Als Nvidia vor rund einem Jahr den Mobilfunkchipspezialisten Icera übernahm, hieß das Tandem noch "Espresso 410". Auf dem Mobile World Congress 2012 hatte ZTE bereits das Smartphone Mimosa X mit Icera-Modem und Tegra-2-Prozessor präsentiert. Im Mimosa X steckt allerdings noch der Icera 45 für 3G-Netze (HSPA+).

[Update 26.5.2012 13:59] Vor Analysten hat Nvidia ein paar Details zu "Grey" enthüllt. So soll er ein LTE-Modem der zweiten Generation namens Icera 500 enthalten, dass bis zu 100 MBit/s übertragen kann. Icera 410 schafft maximal 50 MBit/s.[/Update] (bbe)