E-Book-Streit: Apple wirft US-Justizministerium vor, "Partei für Monopolisten" zu ergreifen

In seiner offiziellen Antwort auf die Kartellvorwürfe gegen den Computerkonzern und mehrere Verlage fährt Apple schweres Geschütz auf.

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Apple hat vor der Pfingstpause eine Antwort auf die Kartellvorwürfe des US-Justizministeriums (Department of Justice, DoJ) wegen möglicher Preisabsprachen bei E-Books formuliert. In dem Schreiben der Apple-Anwälte Gibson, Dunn & Crutcher LLP fährt der Computerkonzern schweres Geschütz auf. So heißt es, das DoJ ergreife "Partei für Monopolisten", statt für den Wettbewerb zu sein. Die Klage sei "völlig unberechtigt" sowohl im Hinblick auf die Faktenlage als auch im Hinblick auf das Gesetz. "Als Apple in diesen Markt eintrat, verkaufte Amazon fast neun von zehn E-Books." Amazons Macht über Preisgestaltung und Produktauswahl sei "nahezu absolut" gewesen. Apples Markteintritt mit dem iBookstore im Jahr 2010 habe für "enormes Wachstum" bei Titelauswahl und Angebotsbreite gesorgt. Zudem sei die E-Book-Nutzung für den Leser qualitativ besser geworden.

Apple-Schriftstück: "Für Monopole, gegen Wettbewerb"

Auf den insgesamt 31 Seiten seiner Antwort schreibt Apple außerdem, das DoJ gehe von falschen Voraussetzungen aus. Die Klage sei insgesamt "absurd". Das Agency-Modell, das Apple nutze, schade den Kunden nicht. Dabei erhält Apple jeweils einen Prozentsatz vom Umsatz, der Rest geht an die Verlage, die auch die Preise festlegen. Amazon kauft Bücher dagegen zu Großhandelspreisen ein und kann diese dann beliebig bepreisen. "Das Agency-Modell wird seit langem als völlig gesetzeskonform anerkannt", so Apple. Ohne Verwendung dieses Modells wäre man gar nicht in den Markt eingetreten, schreibt der iPad-Hersteller. "Ohne Apple wäre der E-Book-Vertrieb hauptsächlich in der Hand eines Unternehmens – Amazon", so Apple weiter. Man habe mit dem iBookstore kleinen wie großen Verlegern neue Möglichkeiten gegeben, E-Books direkt an Endkunden zu vertreiben. (bsc)