Stromausfall bei Samsung

Ein defekter Trafo brachte sechs Produktionslinien in einer Chipfabrik des koreanischen Herstellers zum Stillstand. Wann die Produktion wieder angefahren werden kann, ist derzeit unklar.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Daniel Appel
  • Benjamin Benz

In einer Chipfabrik von Samsung südlich von Seoul kam es am heutigen Freitag aufgrund eines Transformatorausfalls zu einem Produktionsstillstand. Das betroffene Werk liefert einen Großteil der NAND-Flashspeicher von Samsung. Samsung Electronics ist nach Analysen der Marktforschungsfirma iSuppli mit 45 Prozent Marktanteil Weltmarktführer bei NAND-Flashspeicher und beliefert unter anderem Apple mit den NAND-Flash-Speicherchips. Diese stecken derzeit hauptsächlich in MP3-Playern und Mobiltelefonen, aber auch in USB-Sticks oder Speicherkarten für Kameras.

Analysten befürchten einen Preisanstieg und einen weltweiten Produktionsengpass bei NAND-Flashspeicher in der zweiten Jahreshälfte, sollte es Samsung nicht gelingen die Produktion in naher Zukunft wieder aufzunehmen. Wie lange die Produktionslinien bei Samsung noch still stehen werden und wie viele Wafer bei dem Zwischenfall beschädigt wurden, ist bislang noch nicht abzusehen. C.W. Chung, Analyst bei Lehman Brothers in Seoul, rechnet allerdings damit, dass die Produktion frühestens in einem Monat wieder aufgenommen werden kann.

Nutznießer dieser Situation könnten Samsungs Konkurrenten Toshiba und Hynix sein, die nach Angaben von iSuppli derzeit Marktanteile von 26 Prozent beziehungsweise 18 Prozent im NAND-Flashspeicher-Segment halten. Während Samsungs Aktie an den europäischen Börsen ein wenig einbrach, konnten die Aktien von Hynix und Toshiba bereits um ungefähr 3 Prozent zulegen. In Korea war bereits Börsenschluss, als sich der Zwischenfall ereignete. (Daniel Appel) / (bbe)