UDI soll digitale Universalschnittstelle werden

Nach dem Willen eines Industriekonsortiums soll das Unified Display Interface der Nachfolger von DVI und HDMI und damit die neue digitale Standardverbindung zwischen PC und Monitor werden.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Das Unified Display Interface soll die neue digitale Standardverbindung für PCs, Notebooks und Monitore, HDTVs und Projektoren werden. Dies ist jedenfalls der Wille einer Special Interest Group, der Apple, Intel, LG, National Semiconductor, Samsung und Silicon Image angehören und zu der außerdem Nvidia, Thine, Foxconn, und JAE beisteuern. Damit soll endlich der 1986 von IBM eingeführte, altehrwürdige VGA-Anschluss als Standard ausgedient haben.

UDI soll kompatibel sein zum bisherigen digitalen DVI-Anschluss und unterstützt wie das ebenfalls DVI-kompatible HDMI die Signalverschlüsselung HDCP als Maßnahme gegen das Abgreifen des Signals. Wie HDMI/DVI überträgt auch UDI die Daten per Transition Minimized Differential Signalling, soll das Verfahren aber flexibler nutzen können und mit anderen Techniken kombinieren. Die neue Schnittstelle soll ein kleineres und arretierbares Steckerformat erhalten. Aktuell liegt der Versionsstand der UDI-Spezifikationen bei 0.8.

Das High Definition Multimedia Interface fasst bereits heute digitale, mit High-bandwith Digital Content Protection verschlüsselte Grafikdaten, Audio- und USB-Signale zusammen und überträgt sie über ein einziges Kabel. Derartige Anschlüsse finden sich in der Regel aber bislang nur bei Geräten der Unterhaltungselektronik wie LCD-TVs, DVD-Playern oder Projektoren. Allerdings ist auch bei DVD-Playern mit DVI-Ausgang eine HDCP-Implementation vorgeschrieben. Derzeit können allerdings nur wenige Grafikkarten wie ATIs X1000 zwar DVI-Signale per HDCP verschlüsseln; und ebenso wenige Flachbildschirme sind in der Lage, solche Signale wieder zu entschlüsseln. Die meisten LCD-Monitore können mit so kopiergeschützten Digitalsignalen aus DVD-Playern daher nichts anfangen und liefern nur suboptimale Bildqualität über den Analoganschluss.

Im Zeitalter von Multi-Megapixel-Schirmen kommen Grafikkarten mit dem Digital Visual Interface schon an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Mit ihnen lassen sich LCDs meist nur über eine einfache TMDS-Verbindung (Single-Link) ansteuern – bei 60 Hertz und Reduced Blanking ist spätestens bei 1980 × 1200 Pixeln Schluss. Seit der Vorstellung von Apples 30" Cinema Display mit 2560 × 1600 Pixeln bieten Highend-Grafikkarten teilweise sogar zwei Dual-Link-Anschlüsse für Monitore mit maximal 3840 × 2400 Pixeln.

Die Bestrebungen des UDI-Konsortiums laufen den Bemühungen der VESA zuwider, die mit dem DisplayPort ebenfalls eine neue digitale Universalschnittstelle zur Verbindung von Computern, Bildschirmen, DVD-Playern und Projektoren etablieren will. Entwickelt und bei der VESA zur Standardisierung eingereicht wurden die DisplayPort-Spezifikation von einem Konsortium aus ATI, Dell, Genesis Microchip, HP, Molex, NVIDIA, Philips, Samsung und Tyco. Allerdings setzt DisplayPort nicht auf DVI-Kompatibilität und nutzt eine HDCP-Alternative von Philips als Kopierschutz – schließlich ist die TMDS-Technik von Silicon Image zur DVI-Signalübertragung patentgeschützt. (mhe)