Neues Update für Solaris 10

Für sein Unix-Betriebssystem hat Sun die erste Update-Version "Solaris 10 1/06" freigegeben. Es unterstützt SPARC- sowie x86- und x64-kompatible Architekturen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Unter Solaris 10 1/06 bietet Sun die erste Update-Version seines Betriebssystems für SPARC-, x86- und x64-Architekturen an. Es enthält neben einer Reihe von Bug-Fixes und Tunig-Maßnahmen einige Neuerungen. So startet Solaris nun über den von Linux her bekannten Boot Loader Grub.

Vorrangig ist natürlich die Unterstützung für die neuen Systeme von Sun, etwa für die jüngst vorgestellte Sun Fire T2000 mit der neuen Niagara-CPU (UltraSPARC T1). Dazu hat Sun eine Optimierungen für Multicore (Niagara und UltraSPARC IV+) und das Chip Multithreading (CMT) für den T1 eingebaut.

Außerdem gibt es erstmals einen Support für SCSI over IP (iSCSI), für 10-GBit-Ethernet nebst Treibern für ausgewählte Netzwerkadaptern (802.3ad), für virtuelle USB-Keyboards und -Mäuse und einige Xorg-Erweiterungen (Xorg 6.8.2, randr). Zudem hat Sun seine Update Connection für das Patch-Management integriert.

Solaris 10, Teil des Solaris Enterprise Systems, steht neben Solaris Express und der Open-Source-Variante OpenSolaris unter der CDDL zur freien Verfügung. Wer sich registriert, kann das Unix-Betriebssystem zum eigenen Gebrauch per Download auf seinen Rechner holen.

Während Solaris Express im monatlichen Rhythmus ein Update erfährt und vor allem zum Erproben der neuesten Entwicklungen gedacht ist, dient Solaris 10 als Betriebssystem für den produktiven Einsatz. Unter OpenSolaris hat Sun den größten Teil der Quellen zu seinem Betriebssystem offen gelegt, zum einen, um Interessierten Einblick in den internen Aufbau geben zu können, zum anderen, um Software-Entwickler bei ihrer Arbeit zu unterstützen und für Solaris zu motivieren. OpenSolaris ist nicht zum "Selbstbau" von SunOS 5, so die interne Bezeichnung für Suns aktuelles Solaris, gedacht, auch wenn sich aus den Quellen durchaus ein Betriebssystem schöpfen lässt, wie Jörg Schilling mit Schillix und die Entwickler der Gnu/Solaris-Versionen unter Zuhilfenahme von Debian gezeigt haben.

Tiefere Einblicke in all das, was bei der Weiterentwicklung von Solaris geschieht, vermitteln neben den umfangreichen Dokumenten bei Sun vor allem die Web-Tagebücher (Blogs) der Entwickler, die angesichts ihrer Unverblümtheit manch graues Haar bei den fürs Marketing bei Sun Verantwortlichen sprießen lassen dürften. (rh)