News Corp. verdient gut

Rupert Murdoch legte Quartalszahlen seines Medienimperiums und Pläne für das von ihm gekaufte Verlagshaus Dow Jones (unter anderem Herausgeber des Wall Street Journal) vor.

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  • dpa

Die von dem Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte News Corporation hat Umsatz und Gewinn im Schlussquartal und im gesamten Geschäftsjahr 2006/07, das mit dem 30. Juni endete, kräftig erhöht. Murdoch präzisierte auch erstmals seine Pläne für den US-Medienkonzern und Wall-Street-Journal-Herausgeber Dow Jones, dessen Kauf die News Corp. kürzlich für 5,6 Milliarden Dollar vereinbart hatte.

Ein solides US- und internationales Kabelfernsehgeschäft, eine beeindruckende Besserung bei dem italienischen Satelliten-TV-Sender Sky Italia sowie bei den Online-Aktivitäten waren für die gute Geschäftsentwicklung ausschlaggebend. Dagegen lief das Filmgeschäft schlechter, weil das Filmstudio 20th Century Fox im Vorjahr ertragreichere Kassenschlager hatte.

Der Jahresumsatz der News Corp. erhöhte sich um 13 Prozent auf 28,7 Milliarden Dollar (20,9 Milliarden Euro), wie das Unternehmen gestern nach Börsenschluss in New York bekannt gab. Der Gewinn legte kräftig auf von 2,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf nun 3,4 Milliarden Dollar oder 1,14 Dollar je Aktie zu. Der Umsatz stieg im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres von 6,8 Milliarden auf 7,4 Milliarden Dollar und der Quartalsgewinn von 852 Millionen auf 890 Millionen Dollar oder 30 Cent je Aktie.

Der Dow-Jones-Kauf soll im vierten Quartal 2007 über die Bühne gehen. Damit will Murdoch der ausufernden Nachfrage nach globalen Finanzinformationen nachkommen, wie er betonte. Er habe fast drei Monate lang Kritik ertragen, die "normalerweise einem massenmörderischen Tyrannen" zugekommen wäre. Dow Jones habe alleine und gemeinsam mit der News Corp. unbegrenzte Wachstumsmöglichkeiten.

Murdoch will beim Dow-Jones-Flaggschiff Wall Street Journal in Europa und Asien die notwendigen Investitionen vornehmen, um die sich dort bietenden Möglichkeiten zu nutzen. Er hofft auch beim Start des neuen Wirtschaftskabelfernsehkanals "Business News Network" am 15. Oktober mit 31,5 Millionen angeschlossenen Haushalten, von dem Dow-Jones-Kauf zu profitieren. Damit will die News Corp. dem dominierenden US-Marktführer CNBC Konkurrenz machen, der einen Wert von 4 Milliarden Dollar habe. Allerdings hat das Wall Street Journal bis 2012 mit der von General Electric kontrollierten CNBC einen Exklusivvertrag.

Murdoch gab erstmals bekannt, dass er die Lokalzeitungen von Dow Jones verkaufen und die restlichen Sparten der Gesellschaft behalten und ausbauen wolle. Dow Jones verfügt neben den Print- und Onlineausgaben des Wall Street Journal auch noch über die angesehene Börsenwochenzeitung Barron's, die Dow Jones News Wires, das Börsenonline-Website MarketWatch und die News-Datenbank Factiva.

Die News Corp. kontrolliert zahlreiche Kabelfernseh-, TV- und Satelliten-TV-Kanäle, das Filmstudio 20th Century Fox, Zeitungen wie die New York Post und die Londoner Times sowie viele andere Publikationen in Europa und Australien. Der Medienriese expandiert auch online mit seiner Sparte Fox Interactive Media vor allem mit der MySpace-Website rasant. Die News Corp. kontrolliert außerdem den großen US-Buchverlag HarperCollins. (dpa) / (anw)