Bericht: Sony beteiligt sich an Olympus

Mit der Beteiligung des ehemaligen Konkurrenten will sich das skandalgeschüttelte Unternehmen aus einer finanziellen Schräglage retten.

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Sony wird sich mit 50 Milliarden Yen (rund 500 Millionen Euro) am skandalgeschüttelten Kamerahersteller Olympus beteiligen. Die Unternehmen wollen gemeinsam Produkte für die Medizintechnik entwickeln und auch in anderen Bereichen zusammen arbeiten, schreibt die japanische Wirtschaftszeitung The Nikkei. Eine Einigung wird für Juli erwartet. Sony würde mit dem Einstieg rund 10 Prozent des Aktienkapitals von Olympus halten und damit der größte Einzelaktionär werden.

Olympus braucht dringend einen Kooperationspartner. Im Unternehmen waren über Jahre hinweg mit Hilfe aufgeblähter Übernahmedeals Anlageverluste in Milliardenhöhe verschleiert worden. Vor wenigen Tagen berichtete Wallstreet Online, dass das Unternehmen dringend 50 Milliarden Yen benötige, um seine Kernkapitalquote wieder auf 10 Prozent aufzustocken. Laut Präsident Hiroyuki Sasa befinde sich das Unternehmen in einer extrem gefährlichen Situation. Bis Ende Juni wollte das Unternehmen einen Kooperationspartner nennen – im Gespräch waren neben Sony auch Panasonic, Fujifilm Holdings und Terumo.

Anfang des Monats hatte Olympus seine Pläne für eine Restrukturierung vorgestellt. Bis März 2014 will das Unternehmen 2700 Mitarbeiter entlassen und später ein Dutzend der bisher 30 Produktionsstätten schließen. In Zukunft will sich das Unternehmen vor allem auf Medizintechnik konzentrieren, es soll jedoch weiter eine Sparte namens "Imaging Business" geben. (ll)