Aktionäre verklagen Telekom wegen T-Online-Eingliederung

Aktionärsschützer argumentieren, dass sich die Telekom mit der Verschmelzung einen "sachwidrigen Sondervorteil" verschaffe, indem sie T-Online als potenziellen Wettbewerber bei der Internet-Telefonie ausschalte.

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Von
  • Torge Löding

Mit zwei Anfechtungsklagen wehren sich Aktionäre gegen die Wiedereingliederung von T-Online in den Telekom-Konzern. In einer Mitteilung erklärt der mit den Klagen beauftragte Anwalt Peter Dreier, er sei optimistisch, dass das Gericht die Erfolgsaussichten der von ihm vorgebrachten Klagen positiv einschätzen werde. Das würde die Chancen der Telekom verringern, mit einem Antrag auf Sofortvollzug die Verschmelzung noch in den nächsten Monaten umzusetzen.

Dreier klagt im Auftrag der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), andere Aktionärsschutzvereine wie der Verein zur Förderung der Aktionärsdemokratie (VFA) planen ähnliches. Die Verbände argumentieren, dass sich die Telekom mit der Verschmelzung einen "sachwidrigen Sondervorteil" verschaffe, indem sie T-Online als potenziellen Wettbewerber bei der Internet-Telefonie ausschalte.

Da in Zukunft zunehmend fast kostenlos über das Internet telefoniert werden könne, werde das Festnetzgeschäft Telekom AG bald keine Gewinne mehr erwirtschaften, sagt Dreier. Der Konzern sichere sich durch diese Maßnahme die eigene Überlebensfähigkeit. Der Anlegeranwalt moniert aber auch die Haltung des T-Online-Vorstandes: "Der T-Online-Vorstand hätte der Verschmelzung niemals zustimmen dürfen. Er ist Vorstand aller Aktionäre und nicht nur Vorstand des Hauptaktionärs." (tol)