Android 4.1 ist fertig

Google hat bei Android 4.1 Jelly Bean den persönlichen Assistenten Google now und viele Erleichterungen für den Alltag eingebaut. Die Spracherkennung Voice Search funktioniert ab sofort auch offline.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Googles Sprachsuche scheint jetzt auch ganze Sätze zu verstehen.

Das auf der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco vorgestellte Android 4.1 unterscheidet sich von seinen Vorgängern vor allem in Kleinigkeiten, wurde von Google aber auch mit ganz neuen Apps wie dem Assistenten Google now ausgestattet.

Die größte Innovation fasste der Suchmaschinenkonzern unter dem Namen "Project Butter" zusammen, es soll dafür sorgen, dass sich die Bedienoberfläche "schnell, flüssig und glatt" anfühlt und es zu weniger Verzögerungen bei Eingaben durch den Benutzer kommt. Dazu setzt Google Techniken wie vertikale Synchronisation (VSync) und Triple Buffering ein. VSync kümmert sich darum, dass der Grafikchip nicht mehr Bilder pro Sekunde heraus gibt, als der Bildschirm anzeigen kann und per Triple Buffering werden Bilder vorberechnet und im Speicher zwischengelagert.

Die App Google now soll als persönlicher Assistent dienen und beispielsweise Anfahrten zu Terminen planen, Tickets für Veranstaltungen vorschlagen und bei der Orientierung an fremden Orten selbständig helfen. Um die Ergebnisse auf die Bedürfnisse des Nutzers zu zu schneiden, soll Google now beispielsweise Suchanfragen, häufige Aufenthaltsorte und Fahrtrouten des Users analysieren. Als Beispiele nannte die Firma einen Nutzer, der regelmäßig nach einer bestimmten Football-Mannschaft sucht und entsprechend von Google now auf das nächste Spiel dieses Teams hingewiesen wird. Steht im Google Kalender ein Termin an, kontrolliert die App, ob die Fahrtzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel dorthin und schlägt dem Benutzer eine Zeit vor, an der er aus dem Haus gehen sollte.

Die Spracherkennung funktioniert nun auch ohne Internetverbindung und korrigiert auch Wörter, wenn sie innerhalb des Satzes keinen Sinn zu machen scheinen. Bislang versteht sie ohne Internet nur Englisch. Die Stimme der Sprachausgabe klang während der Präsentation recht natürlich.

Verändert man auf dem Homescreen die Größe eines Widgets, machen im Weg stehende App-Verknüpfungen automatisch Platz. Zieht man ein Widget auf einen Homescreen, der zu wenig Platz bietet, passt das Widget automatisch sein Größe an. Möchte man ein Widget oder eine Verknüpfung vom Hauptbildschirm löschen, kann man es nun aus dem Bildschirm schubsen.

Ausführlichere Benachrichtigungen in Jelly Bean

(Bild: android.com)

Die Benachrichtigungsleiste zeigt in Kombination mit einigen Apps mehr Informationen. So soll der Nutzer Beiträge aus sozialen Netzwerken direkt in der Leiste "liken" können oder Musik-Apps steuern. Einige News-Apps zeigen in der Leiste Nachrichten mit Bildern und Links. Aufgenommen Bilder können nun durch einen Wisch über das Sucherbild der Kamera angezeigt werden. Per Wischgeste kann man sie auch löschen.

Das auf derselben Veranstaltung vorgestellte Tablet Nexus 7 wird das erste Gerät mit Googles neuem Betriebssystem sein. Die Smartphones Samsung Galaxy Nexus, Nexus S und Motorola Xoom werden die Software zu einem noch nicht genannten Termin als Update erhalten. Über Aktualisierungen anderer Android-Geräte sagten die Google-Mitarbeiter noch nichts. Allerdings erhielten die meisten aktuellen Smartphones und Tablets erst vor kurzem ein Update auf Android 4.0 oder laufen mit dem noch älteren Android 2.x oder 3.x.

Google stellte gestern vor seinem Hauptsitz in Mountain View eine mit Jelly Beans gefüllte Android-Figur auf und so galt es als sicher, dass auf der Entwicklerkonferenz ein neues Android präsentiert wird. (hcz)