Boom bei kleinen Google-Konkurrenten

Nischen-Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Blekko ziehen mehr Nutzer an, seit der Internet-Riese sich verändert.

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Der Suchriese Google hat für den Geschmack vieler User bisher schon zu viele Daten über sie gesammelt. Neue Änderungen Anfang 2012 sorgten erneut für Missgunst – beispielsweise die Google-Funktion "Search, plus Your World", weil sie Nutzern bevorzugt Links präsentiert, die auf deren Aktivitäten bei anderen Google-Diensten basieren und Informationen aus dem Freundeskreis bevorzugen.

Als Reaktion scheint zumindest eine Avantgarde der Nutzer mittlerweile auszuweichen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das legen jedenfalls die Zugriffszahlen bei jungen Konkurrenten wie DuckDuckGo und Blekko nahe, die mit Daten- und Spam-Schutz werben: Ihre Nutzung gingen in den letzten Monaten steil nach oben.

Bei DuckDuckGo etwa haben sich die täglichen Zugriffe im Frühjahr auf 1,5 Millionen mehr als verdreifacht. Die Firma, die aktuell nur aus vier Vollzeitmitarbeitern besteht, speichert nach eigenen Angaben keine persönlichen Informationen wie die IP-Adressen und erlaubt damit eine anonyme Nutzung. Suchanfragen und Herkunft des Nutzers werden nicht miteinander verknüpft. Auch das Problem "Search Leakage" will das Start-up im Griff haben – dabei werden Websites die Suchbegriffe des Nutzers übermittelt, ohne dass dieser es mitbekommt. DuckDuckGo kann eine Profilbildung über diese Methode vermeiden.

Die Suchmaschine Blekko anonymisiert Anfragen nach nur 48 Stunden, was immer noch deutlich besser ist als bei Google. Dort speichert man Eingaben und anfragende IP-Adressen anderthalb Jahre lang, bevor sie anonymisiert werden. DuckDuckGo-Gründer Gabriel Weinberg glaubt, dass sich Google mit der Verkomplizierung seines zuvor traditionell zurückgenommenen Looks keinen Gefallen getan habe. Die Einbindung neuer Elemente hätte Nutzer dazu ermutigt, sich anderweitig umzusehen. "Das hat uns definitiv User zugespielt. Die Leute reagierten negativ darauf."

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(bsc)