Deutscher Kulturrat spricht sich für öffentliche Förderung von Computerspielen aus

Computerspiele gehören ebenso zum Kultur- und Medienbereich wie der Film, sagt Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Anders als beim Film seien Förderprogramme zur Verbesserung der Qualität im Computerspiel-Bereich bislang aber Mangelware.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Deutsche Kulturrat hat sich für eine öffentliche Förderung von Computerspielen ausgesprochen. Computerspiele gehörten ebenso zum Kultur- und Medienbereich wie der Film, erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, gegenüber der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Wenn die Qualität von Computerspielen verbessert werden solle, dann müsse, wie in anderen Kultursparten auch, Qualität besonders gefördert werden. Während Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Filmbereich gerade ein neues umfangreiches Förderprogramm gestartet habe, sei ein Programm zur Förderung von Computerspielen bislang aber Mangelware. "Ich hoffe aber, dass er das noch auflegen wird", sagte Zimmermann. "Die Kultur sollte sich nicht in die Schmollecke stellen, sondern Inhalte im Blick haben und die Qualität verbessern."

Er reklamiere Kunstfreiheit aber nicht speziell für die so genannten Killerspiele, stellt Zimmermann klar. Zwar müssten Freiheiten, die in anderen Kunstbereichen gelten, auch für Computerspiele Geltung besitzen, dies bedeute aber nicht, dass jugendgefährdende Computerspiele freigegeben werden sollen. Erwachsene dürften sich "selbstverständlich auch mit Schund beschäftigen, wenn sie das gerne wollen". Mehr als 90 Prozent der Computerspiele auf dem deutschen Markt seien keine "Killerspiele", führt der gelernte Kunsthändler weiter aus. Ein bundesweit aufgelegtes, spezifisches Förderprogramm könne die Qualität hier weiter verbessern. Man dürfe nicht auf der einen Seite bejammern, was da so Schreckliches mit der Jugend passiere, und gleichzeitig sagen, "für das, wofür Ihr Euch interessiert, haben wir kein Geld mehr", resümiert Zimmermann. (pmz)