Flexible Displays: Plastic Logic künftig reiner Zulieferer

Der Schöpfer elastischer Plastebildschirme mit Fertigung in Dresden gibt endgültig den Plan auf, E-Reader unter eigenem Namen anzubieten und konzentriert sich stattdessen auf die Rolle als Zulieferer seiner "E-Ink"-Technologie.

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Von
  • dpa

Plastic Logic zieht sich aus der Produktion von eigenen E-Readern zurück und setzt stattdessen künftig auf biegsame und ultradünne Kunststoffdisplays. "Damit wollen wir jetzt den Markt erobern", sagte der Prokurist und Leiter der Display-Fertigung, Konrad Herre, in Dresden, wo das englische Unternehmen produziert. Bisher sei die Technologie weltweit einzigartig. Die Plastikbildschirme könnten in elektronischen Büchern, Chipkarten, flexiblen Werbetafeln, Handys oder Uhren zum Einsatz kommen. Plastic Logic hatte ursprünglich einen eigenen E-Reader namens Que entwickelt, dessen Markteinführung aber immer wieder verschoben und schließlich 2010 ganz abgesagt.

Plastic Logic zeigt sich flexibel – auch bei der Firmenstrategie.

(Bild: Plastic Logic)

Zwar hatte es im Vorjahr einen neuen Anlauf gegeben, bei dem das elektronische Lesegerät "Plastic Logic 100" an ausgewählte Schulen in Russland verkauft worden war. "Aber der Markt ist schwierig, deshalb konzentrieren wir uns jetzt lieber auf die Weiterentwicklung der Displays", erklärte Herre. Die sollen künftig separat verkauft werden. Dafür sei man derzeit etwa im Gespräch mit Kunden, die selbst E-Reader herstellen.

Reinraum in der Dresdner Display-Fertigung

(Bild: Plastic Logic)

Die Produktion in Dresden wurde unterdessen zurückgefahren, einige Mitarbeiter entlassen. "Wir haben in den vergangenen Wochen reduziert", sagte Herre, ohne Einzelheiten zu nennen. Dafür soll allerdings der Bereich Entwicklung und Vertrieb ausgebaut werden. Derzeit sind in Dresden rund 170 Mitarbeiter beschäftigt – diese Zahl soll erhalten bleiben. Ende 2010 war das russische Staatskonsortium Rosnano bei Plastic Logic eingestiegen und hatte das Unternehmen mit frischem Geld versorgt. (ssu)