Spamjäger zu 11,7 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt

Die britische Non-Profit-Organisation Spamhaus.org soll 11,7 Millionen an ein amerikanisches Unternehmen zahlen, weil sie dessen URL auf eine Blacklist gesetzt hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 523 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von

Spamhaus.org, ein britisches Anti-Spam-Projekt, ist von einem amerikanischen Gericht zur Zahlung von 11,7 Millionen US-$ Schadenersatz an das amerikanische Unternehmen E360insight verurteilt worden. Zudem sollen die Briten rund 2000 Dollar für Prozesskosten zahlen.

Spamhaus war nicht zum Prozess vor dem Bezirksgericht in Nord-Illinois erschienen. Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Anliegen des Klägers David Linhardt von E360insight. Spamhaus muss sich laut Urteil zudem bei Linhardt entschuldigen und darf seine Werbemails nie wieder auf Listen setzen, die dazu führen könnten, dass die Nachrichten geblockt werden könnten.

Wie sich die Angelegenheit aus der Sicht des Klägers darstellt, hat E360Insight auf einer eigenen Seite dokumentiert. Spamhaus will sich jedoch der Gerichtsbarkeit der USA nicht unterwerfen: eine Verurteilung in Amerika hat nach Ansicht der Organisation keine Gültigkeit in Großbritannien. Die Geldstrafe könne daher auch nicht vollstreckt werden. E360insight wird immer noch in der Blacklist geführt – mitsamt dem durchaus lesenswerten zugehörigen E-Mail-Verkehr, der einige Beleidigungen des Klägers gegen die Non-Profit-Organisation enthält.

Spamhaus hatte zuletzt zusammen mit Microsoft dazu beigetragen, dass vier amerikanische Spammer für eine längere Zeit ins Gefängnis müssen. (ll)