National kontra Transmeta

National Semiconductors hat den Geode GX1 vorgestellt, einen stromsparenden, hochintegrierten Prozessor für Information Appliances.

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Von
  • Andreas Stiller

National Semiconductors hat als ersten Chip in seiner neuen 0,18-µm-Prozesstechnologie den Geode GX1 vorgestellt, der wie sein Vorgänger, der Geode SC1400, als hochintegrierte Lösung den Markt der so genannten Information Appliances adressiert: WebPads, Settop-Boxen, Thin Clients usw. .

Der x86-kompatible Prozessorkern beruht auf dem Cyrix-GX-Design und arbeitet mit bis zu 300 MHz Takt. Auf dem Chip integriert sind 2-D-Grafik-, SDRAM-, PCI-, Interrupt- und Power Managment Controller. Zur Ansteuerung der Peripherie benötigt der Geode GX1 noch einen so genannten Companion-Baustein. Vor allem mit seinem geringen Stromverbrauch will sich der Chip empfehlen: je nach Core-Spannung und Takt: 2V (300 MHz), 1,8V (233, 266 MHz) oder 1,6V (200 MHz) soll der typische Verbrauch nur bei 1,2 W, 1 W bzw. 0,8 W liegen. Allerdings spezifiziert National die typische Leistungsaufnahme unter Windows mit einer 80prozentigen Ruhezeit (idle). Im Vollbetrieb liegt der Leistungsbedarf zwischen 3,7 und 2,4 Watt.

Der Geode GX1 wird sich mit dem für Juni erwarteten Crusoe-Prozessor von Transmeta messen müssen, der ähnliche Verbrauchsdaten bei mutmaßlich deutlich höherer Performance aufweist, dafür aber keinen integrierten Grafikcontroller bietet. Beide Kontrahenten sind x86-kompatibel, können daher normales Windows fahren und kommen vor allem mit den Zehntausenden von Plugins im Internet zurecht. Das bieten die anderen, ansonsten sehr leistungsfähigen Konkurrenten nicht, die sich angesichts des enormen Wachstumsmarkts für Information Appliances von allen Seiten her formieren, etwa die hochintegrierten Chips von IBM mit PowerPC-Kern und Intels für dieses Jahr erwarteter StrongARM II, der bei 700 MHz Takt nur knapp ein halbes Watt verbrauchen soll. (as)