Apple äußert sich zum Verzicht auf Umweltzertifikat

Der Computerkonzern sieht sich trotz Ende seiner EPEAT-Zertifizierung weiter als "führend" etwa bei der Entfernung toxischer Materialien. Unterdessen kündigte die Stadt San Francisco an, keine Apple-Rechner mehr für ihre Beamten zu kaufen.

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Apple hat sich zu seinem Verzicht auf eine EPEAT-Umweltzertifizierung seiner Notebooks und Desktop-Rechner nun doch geäußert. Sprecherin Kristin Huguet sagte gegenüber dem Fachdienst The Loop, man verfolge weiterhin einen "umfassenden Ansatz", um die Auswirkungen seiner Produkte auf die Umwelt zu messen. So erfüllten die Geräte mit der "Energy Star 5.2"-Zertifizierung nach wie vor "die striktesten Anforderungen der US-Regierung" an die Energieeffizienz. "Wir sind führend in der Industrie, was die Veröffentlichung der Klimagasemissionen jedes unserer Produkte anbetrifft." Apples Produkte seien auch in anderen Umweltfragen, die EPEAT derzeit nicht messe, "überragend". Dazu gehöre etwa die Entfernung toxischer Materialien.

MacBook Pro Retina mit verklebten Batterien.

(Bild: iFixIt)

Konkrete Gründe, warum Apple seine gesamte Rechnerpalette nicht mehr zertifizieren lässt, nannte Huguet dagegen nicht. EPEAT-Chef Robert Frisbee hatte spekuliert, dass etwa das neue MacBook Pro mit Retina-Display nicht die Mindestbedingungen der Zertifizierung erfüllen könnte. Bei dem Gerät ist der Akku mit dem Gehäuse verklebt, der Bildschirm lässt sich nur schwer zerlegen. Apple hatte seine Computerprodukte zuvor mit dem EPEAT-Goldlabel bewerben können. Tablets und Smartphones erfasst die Zertifizierung nicht.

Erste negative Konsequenzen hat Apples EPEAT-Rückzug bereits: So kündigte die Stadt San Francisco an, mit Gemeindegeldern künftig keine Macs mehr als Behördencomputer anschaffen zu wollen. Auch die US-Bundesregierung hat teilweise strikte Anforderungen, was die EPEAT-Zertifizierung eingekaufter Rechner angeht. (bsc)