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Der deutsche DVD-Markt stagniert

Während der Umsatz im DVD-Verkauf trotz leicht gestiegener Stückzahlen im ersten Halbjahr 2007 auf Vorjahresniveau verharrte, mussten deutsche Videotheken erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen.

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Der DVD-Boom der vergangenen Jahre ist in Deutschland wohl endgültig vorbei. Das Wachstum auf dem deutschen DVD-Markt hat sich im ersten Halbjahr erneut leicht abgeschwächt. Insgesamt setzte die Branche 669 Millionen Euro und damit etwas weniger als im ersten Halbjahr 2006 (676 Millionen Euro) um. Zwar wurden in der ersten Jahreshälfte 2007 rund 43,3 Millionen bespielte Scheiben verkauft, 600.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (plus 1,41 Prozent), doch sei der Absatz hinter der Rekordmarke des ersten Halbjahres 2005 zurückgeblieben, teilte der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) am heutigen Donnerstag in Hamburg mit.

Die Umsätze aus dem Verkauf stagnierten den Angaben zufolge bei 541 Millionen Euro. Dabei spiele der um 14 Cent auf 12,52 Euro gesunkene durchschnittliche Verkaufspreis eine Rolle, heißt es vom Verband. Gleichzeitig ging der Vermietumsatz im Videothekengeschäft weiter zurück. Mit 121,9 Millionen Euro habe sich der Abwärtstrend nach 127,6 Millionen im Vorjahreszeitraum zwar etwas abgeschwächt, doch mussten die deutschen Videothekare einen weiteren Umsatzrückgang um 4 Prozent verkraften. Die Anzahl der Verleihvorgänge ging von 50,6 Millionen im Vorjahr auf 48,9 Millionen Transaktionen im ersten Halbjahr 2007 zurück. Der Verband macht dafür insbesondere die "weiter um sich greifende illegale Vervielfältigung" verantwortlich.

Die Branche hoffe aber, "dass mit der erfolgversprechenden Videoauswertung der im Kino reüssierenden Filme der vergangenen Monate im zweiten Halbjahr 2007 das Branchenergebnis aus 2006 getoppt wird", sagt der stellvertretende BVV-Geschäftsführer Oliver Trettin. Die drei erfolgreichsten DVD-Veröffentlichungen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres waren die Titel "Casino Royale" auf dem ersten Platz, gefolgt vom WM-Dokumentarfilm "Deutschland, ein Sommermärchen" und "Fluch der Karibik II" auf dem dritten Rang. In den Videotheken waren im ersten Halbjahr "Der Teufel trägt Prada" (Platz eins) sowie "Crank" und "Casino Royale" die Renner.

Die auf Daten der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beruhenden Zahlen verzeichnen zum Ende des ersten Halbjahres 2007 erstmalig auch signifikante Umsatzerlöse der High-Definition-Formate HD DVD und Blu-ray. So sind nach GfK-Angaben in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits 100.000 HD-Discs für insgesamt 3 Millionen Euro über die deutschen Ladentheken gegangen. Die Branche rechnet hier mit weiterem Wachstum. Nach aktuellen Zahlen sollen bis Anfang August bereits 150.000 HD-Scheiben verkauft worden sein. "Wie erwarten insbesondere durch die IFA 2007 und das nachfolgende Weihnachtsgeschäft starke Impulse für den Absatz der High-Definition-Formate und bereits einen zweistelligen Millionenumsatz in 2007", prognostiziert BVV-Vorstandsmitglied Joachim Birr. (vbr)