Bericht: Blackstone will Telekom-Chef Ricke loswerden

Die Investmentgesellschaft drängt nach einem Magazinbericht auf die Ablösung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom.

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Die an der Deutschen Telekom beteiligte Investmentgesellschaft Blackstone drängt nach Informationen des Manager Magazins auf die Ablösung von Vorstandschef Kai-Uwe Ricke. Wie das Magazin in seiner am morgigen Freitag erscheinenden neuen Ausgabe unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet, traue Blackstone dem derzeitigen Management eine Belebung des Aktienskurses nicht zu.

Auch andere Aufsichtsratsmitglieder sollen danach Zweifel befallen haben, ob sie der im November fälligen Verlängerung für Rickes Vertrag zustimmen sollen. Der Vorsitzende des Gremiums, Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel, soll sich Alternativen offen halten. Als mögliche Kandidaten für Rickes Posten gelten Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick und T-Mobile-Chef Rene Obermann.

Die Telekom hat den Bericht als Spekulation zurückgewiesen. Ein Sprecher erklärte, in Bonn seien keine Rücktrittsforderungen seitens Blackstone bekannt, und auch dem Manager Magazin lägen solche Aussagen nicht vor. Ricke steht seit der Veröffentlichung ernüchternder Zahlen und einer Gewinnwarnung unter Druck. Seither halten sich auch hartnäckige Gerüchte um eine bevorstehende Ablösung des Vorstandschefs. Der Aufsichtsrat hatte sein Konzept für eine Neuausrichtung des Konzerns allerdings zuletzt abgesegnet und wollte von einer Ablösung nichts wissen.

Blackstone ist seit April mit 4,5 Prozent an der Telekom beteiligt. Seither hat das Investment dem Private-Equity-Fonds nur Verluste beschert. Das sei nicht gerade erfreulich, erklärte Blackstones CEO Stephen Schwarzman gegenüber dem Magazin, wollte zu Personalfragen aber keine Stellung beziehen. Zuletzt wurde Blackstone auch das Interesse an einer Übernahme der Telekom nachgesagt. (vbr)