AMD leidet unter der PC-Flaute

Neben den schwächelnden PC-Verkäufen aufgrund des Smartphone- und Tablet-Booms bekommt AMD auch die unsichere wirtschaftliche Lage zu spüren, die viele Käufer von Anschaffungen abhält.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Computer-Branche schaut leicht konsterniert auf die PC-Verkaufszahlen: Die Zeiten des großen Wachstums im Computermarkt scheinen vorbei, weil vor allem die privaten Verbraucher ihr Geld lieber für Smartphones und Tablets ausgeben - der vorhandene PC, der macht es dagegen noch ein Weilchen, wenn es überhaupt noch irgendwann ein neuer sein muss. Auch Marktführer Intel rechnet schon mit geringerem Wachstum, nun muss Konkurrent AMD angesichts schwacher PC-Verkäufe einen Gewinneinbruch hinnehmen.

Der Nettogewinn von AMD lag bei 37 Millionen US-Dollar, nachdem es im gleichen Vorjahreszeitraum noch 61 Millionen US-Dollar waren. Der Umsatz fiel um 11 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Bereits Mitte Juli hatte AMD vor den Problemen gewarnt. Neben den schwächelnden PC-Verkäufen bekommt AMD aber auch die unsichere wirtschaftliche Lage zu spüren, die viele Käufer von Anschaffungen abhält. AMD führte insbesondere schlechter als erwartete Verkäufe in China sowie in Europa an, wo die Schuldenkrise tobt.

AMD-Chef Rory Read erwartet auch im laufenden dritten Quartal "anhaltenden Gegenwind". Die Aktie fiel nachbörslich um 3 Prozent. Immerhin musste AMD nicht wie in einigen Vorquartalen Verluste ausweisen.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06 1) 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio. 2)
1/08 1.505 Mio. -358 Mio. 3)
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.
4/08 1.162 Mio. -1.424 Mio.
1/09 1.177 Mio. -416 Mio.
2/09 1.184 Mio. -330 Mio. 4)
3/09 1.396 Mio. -128 Mio.
4/09 1.646 Mio. 1.181 Mio. 5)
1/10 1.574 Mio. 257 Mio.
2/10 1.653 Mio. -43 Mio.
3/10 1.620 Mio -118 Mio.
4/10 1.650 Mio. 375 Mio.
1/11 1.610 Mio. 510 Mio. 6)
2/11 1.574 Mio. 61 Mio.
3/11 1.690 Mio. 97 Mio.
4/11 1.690 Mio. -177 Mio.
1/12 1.590 Mio. -590 Mio.
2/12 1.410 Mio. 37 Mio.
1) Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
2) Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
3) Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
4) Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
5) Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel
6) mit Neubewertung der Globalfoundries-Anteile

(jk)