Facebook-Aktie fällt auf neuen Tiefstand

Anleger der ersten Stunde haben derzeit mit der Aktie des Social Networks seit dem Börsengang fast die Hälfte ihres Investments verloren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Für das Soziale Netzwerk Facebook scheint es an der Börse derzeit kein Halten zu geben. Bis zum Börsenschluss am Mittwochabend New Yorker Zeit fiel die Facebook-Aktie an der NASDAQ auf ein neues Allzeittief von 20,88 Dollar, ein Minus von 3,82 Prozent im offiziellen Handel. Im nachbörslichen Handel konnte sich der Kurs nur minimal um 0,24 Prozent auf 20,93 US-Dollar erholen.

Damit haben Anleger der ersten Stunde, die im Mai noch 38 Dollar pro Papier gezahlt hatten, fast die Hälfte ihres Einsatzes verloren. Davon sind selbst Großanleger betroffen: Die Schweizer Großbank UBS beziffert den durch den Börsengang des sozialen Netzwerks verursachten Verlust auf 349 Millionen Schweizer Franken (290 Millionen Euro). Dadurch habe die Investmentsparte der Großbank einen Vorsteuerverlust in Höhe von 130 Millionen Franken (108 Millionen Euro) erlitten. Dabei macht die UBS auch die technischen Pannen während des Börsengangs von Facebook dafür verantwortlich, dass die Bank "viel mehr Aktien" erhalten, "als unsere Kunden kaufen wollten".

Facebook hatte im vergangenen Quartal angesichts hoher Personalkosten sowie Investitionen in neue Produkte, Technik und Marketing ein dickes Minus von 157 Millionen Dollar eingefahren. Überdies wuchs Mark Zuckerbergs Social Network langsamer als manche Analysten erhofft hatten.

Facebook hat mittlerweile 955 Millionen Nutzer (MAU Monthly Active Users), davon loggen sich 552 Millionen sogar täglich bei Facebook ein (DAU, Daily Active Users). Im Juni meldeten sich 102 Millionen Nutzer ausschließlich mit mobilen Geräten beim Sozialen Netzwerk an, 23 Prozent mehr als im März. Die Frage ist, ob es dem Unternehmen gelingen kann, diese Masse an Menschen auch in Einnahmen umzumünzen.

Vor allem die steigende Beliebtheit der Smartphone-Apps in den umsatzstärken westlichen Industriestaaten hat sich als Problem herausgestellt – über seinen Apps verdient Facebook bislang praktisch kein Geld mit Werbung, was ansonsten die Haupteinnahmequelle darstellt. Dazu kommt, dass das größte User-Wachstum in den für Facebook umsatzschwachen Schwellenländern zu verzeichnen ist. Und in diesen Tage aufgetauchte Vorwürfe über Klickbetrug mit Anzeigen auf Facebook dürften dem Vertrauen der Investoren in das Social Network auch nicht gerade auf die Sprünge helfen.

Zu den Facebook-Geschäftszahlen siehe:

(jk)