US-Autoren verlangen 2 Milliarden US-Dollar von Google

Im Verfahren um die Digitalisierung von 2,7 Millionen Büchern aus US-Bibliotheken verlangt die Authors Guild mindestens 750 US-Dollar für jedes gescannte Werk.

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Die US-amerikanische Autorenvereinigung Authors Guild verlangt je Buch, das Google angeblich illegal digitalisiert hat, mindestens 750 US-Dollar. Bei 2,7 Millionen gescannten Büchern aus US-Universitäten ergäbe das eine Summe von 2 Milliarden US-Dollar. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden und die das US-Magazin Wired dokumentiert (PDF-Datei). Demnach hat die Authors Guild ihre Forderung beim US-Bundesbezirksgericht im Southern District of New York am 27. Juli geltend gemacht. Bei der Bemessung der Forderung orientierte sich die Authors Guild an Paragraf 504 in Abschnitt 17 des US-Bundesrechts. Die Spanne reicht dort von 750 bis 30.000 US-Dollar.

Die Authors Guild hatte im September 2005 gegen Google geklagt, weil es mit dessen Print Library Project massiv gegen das US-Copyright verstoße. Google hatte seit 2004 mit einigen US-Universitäten Vereinbarungen über die Digitalisierung von dessen Büchern geschlossen, doch die Autoren meinen, nur die Urheber dürften bestimmen, ob ihre Werke gescannt werden dürfen. Die Authors Guild und Partnerorganisationen verklagten daher auch fünf US-Universitäten. Im Juni erlaubte das Bundesbezirksgericht im Southern District of New York Sammelklagen von Urhebern gegen Google.

Google argumentiert in dem Verfahren, Ausschnitte aus den Büchern nach dem Prinzip des "fair use" im Web anzeigen zu dürfen. Dabei geht es um das Recht des Zitierens aus Werken, um sie zu kommentieren, über sie zu Berichten, mit ihnen zu lehren, sie zu kritisieren oder für Forschungszwecke zu verwenden. Die Authors Guild hält dem unter anderem entgegen, Google nutze die Inhalte unautorisiert aus kommerzieller Absicht, da sei das Prinzip des "fair use" nicht anwendbar. Insgesamt hat Google nach eigenen Angaben bisher 20 Millionen Bücher digitalisiert. (anw)