iCloud-Hack: Amazon und Apple reagieren auf Sicherheitsproblem

Nach dem viel beachteten iCloud-Account-Hack bei einem US-Journalisten haben der E-Commerce-Riese und der Computerkonzern Änderungen vorgenommen – Apple zunächst nur temporäre.

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Der viel beachtete iCloud-Account-Hack bei dem US-Journalisten Mat Honan, der den Angreifern unter anderem erlaubte, über Apples Remote-Wipe-Funktion Daten von iPhone, iPad und MacBook Air zu löschen, hat ein Nachspiel: Sowohl Amazon als auch Apple haben ihre Sicherheitsprozesse verändert. Wie das PC Magazine meldet, erlaubt der E-Commerce-Riese künftig nicht mehr, Kundendaten wie E-Mail-Adressen oder Kreditkarteninformationen telefonisch zu verändern.

Den Angreifern war es zuvor gelungen, über ein zweistufiges Verfahren an Honans Amazon-Account zu gelangen: Zunächst ergänzten sie telefonisch eine Kreditkarte, wozu laut dem Wired-Reporter E-Mail-Adresse, Name des Account-Besitzers und Rechnungsadresse ausgereicht hätten. Mit einem zweiten Anruf sei es dann möglich gewesen, eine neue E-Mail-Adresse für diesen Account zu hinterlegen – und zwar mit Hilfe der zuvor angegebenen neuen Kreditkarte und der Aussage, man habe den Zugriff verloren. Dies soll nun nicht mehr möglich sein.

Account-Einstellungen bei Amazon.com.

Bei Apples Supportabteilung wurde ebenfalls reagiert. Die Angreifer hatten dort Honans iCloud-Account kapern können, weil ihnen mit der Übernahme des Amazon-Zugangs auch die letzten vier Ziffern von dessen Kreditkarte in die Hände fielen. Laut Honan soll es bei Apple bislang ausgereicht haben, mit diesen vier Ziffern, dem Namen sowie der Rechnungsadresse ein temporäres Passwort zu erhalten, mit dem sich der iCloud-Zugang dann übertragen ließ. Korrekte Antworten auf die von ihm hinterlegten Sicherheitsfragen hätten die Angreifer nicht gehabt, betonte Honan.

Laut Wired hat Apple mittlerweile seinen Supportern verboten, die Apple-ID auf telefonische Bitte zurückzusetzen, was der Computerkonzern gegenüber The Next Web auch bestätigte. Dies soll allerdings zunächst nur temporär geschehen, "mindestens 24 Stunden", so Mitarbeiter der Hotline auf Nachfrage von Wired. Apple scheint derzeit dabei zu sein, seine Prozesse zu überdenken – dies hatte eine Sprecherin bereits angekündigt. Eine Stellungnahme zu dem telefonischen Passwort-Reset-Verbot steht von Apple noch aus. (bsc)