Roboterhand für 10.000 Dollar

Hände sind das komplexeste und bisher teuerste Element moderner Robotersysteme. Ein modularer Greifer mit Magnetfingern soll das ändern.

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Von
  • Sven Hansen

Forscher des von der US-amerikanischen Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) mitfinanzierten Sandia National Laboratories haben mit Kollegen der Stanford-Universität nach eigenen Angaben eine besonders preisgünstige Roboterhand entwickelt. Die Sandia-Hand soll es dabei in puncto Geschicklichkeit mit einer menschlichen Hand aufnehmen können.

"Die bisher erhältlichen Roboterhände kosten rund 250.000 US-Dollar", so Sandias Senior Manager Philip Heermann. Die Sandia Hand soll das Gleiche schon in der Kleinserie für 10.000 US-Dollar leisten. Die Hand ist modular aufgebaut, verschiedene Fingertypen oder auch besondere Werkzeuge lassen sich über Magnetverbindungen an die Handfläche des Roboterarms klicken. Die Magnetverbindung hat einen weiteren Vorteil: "Anstatt zu brechen, werden die Magnetverbindungen im Falle einer Fehlbedienung automatisch gelöst", erläutert Chefentwickler Curt Salisbury. "Danach lassen sich die Finger einfach wieder anheften. Fehlt nur ein Finger, kann der Roboterarm diesen sogar alleine wieder in Position bringen."

Der Roboterarm wird über einen mit Sensoren versehenen Handschuh gesteuert (im Video ab 1:15 im Bild). So soll sich die Sandia Hand ohne viel Übung intuitiv steuern lassen. Die Roboterfinger sind mit einer Gelartigen Haftschicht überzogen, sodass sich auch kleine Objekte sicher greifen lassen. Einsatzmöglichkeiten sehen die Entwickler zum Beispiel bei der Entschärfung von Bomben, wo – dank der taktilen Fähigkeiten der Hand – ein wirkliches Entschärfen statt der bisher oft notwendigen Sprengung möglich werden soll.

(sha)