WiMAX: Taiwan und Japan gegen die USA

Ein asiatisches Gemeinschaftsunternehmen soll vor Intel und anderen amerikanischen Konzeren neue Standards setzen.

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Der japanischen Elektronikkonzern Fujitsu und die IT-Industrie Taiwans wollen den US-Chip-Giganten bei der mobilen Breitbandtechnologie WiMAX die Stirn bieten. Wie das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe berichtet, unterzeichneten der Fujitsu-Vorstandsvorsitzende Naoyuki Akikusa und der Präsident des regierungsnahen "Institute for Information Industry" (III), Chen Ming-Syan, eine Absichtserklärung, bis März 2008 ein Gemeinschaftsunternehmen für eine WiMAX-Anwendungsplattform zu gründen. Das III plant und unterstützt die IT-Entwicklung Taiwans.

WiMAX gilt als eine der wichtigsten Wachstumsmärkte im Drahtlosbereich. Analysten von Market Intelligence rechnen damit, dass in den fünf Jahren von 2007 bis 2012 weltweit 75 Milliarden US-Dollar in WiMAX-Netzwerke investiert werden. Noch ist allerdings nicht sicher, ob sich die Technologie tatsächlich durchsetzen wird. Erst vorigen Monat haben in den USA die Telefongesellschaft Sprint Nextel und der Anbieter für schnurlose Internetdienste Clearwire ihr geplantes landesweites Netz abgesagt und die Partnerschaft aufgelöst. Doch Asiens Staaten setzen massiv auf die neue Technologie, um die Vorherrschaft von Intel im Chipsektor zu brechen und ihre marktbeherrschende Stellung bei Endgeräten auszubauen. Intel selbst forscht eifrig an WiMAX und will selbst Standards setzen.

In Taiwan ist nun geplant, über die kommenden Jahre für 1,22 Milliarden US-Dollar ein Glasfaser-Backbone durch das Land zu ziehen und dafür dann WiMAX-Anwendungen zu entwickeln. Sechs Netzbetreiber haben bereits Lizenzen erhalten und werden nun mit dem Aufbau von Netzen beginnen. Das Joint Venture des III mit Fujitsu soll diesem größten WiMAX-Freilandlabor der Welt nun zum Durchbruch verhelfen, sagte Ho Pang-Chung, Vize-Präsident des III. Taiwans Informations- und Kommunikationstechnikindustie habe bei Zubehör und Geräten für WLAN-Netze bereits einen Weltmarktanteil von über 90 Prozent. "Wir hoffen, diesen Erfolg durch das Joint Venture mit Fujitsu bei WiMAX zu wiederholen", so Ho.

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(bsc)