Zweifel an iranischem Atomwaffenprogramm

Ein Interview mit dem Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Risikotechnologien der Universität Hamburg, Götz Neuneck.

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Der Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Risikotechnologien der Universität Hamburg, Götz Neuneck, bezweifelt, dass der Iran ein geheimes Atomwaffenprogramm durchführt. Im Interview mit Technology Review erläutert der Physiker und langjährige Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Physik und Abrüstung" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft die technischen Grundlagen und Risiken der weiteren Verbreitung von Atomwaffen.

Zwar könne man die "Schlüsseltechnologie Urananreicherung" auch zur Herstellung von waffenfähigem Uran verwenden, meinte Neuneck. Im Kern sei das Problem jedoch nicht durch die Kontrolle einer Technologie zu lösen. "Länder fühlen sich bedroht und glauben, durch Nuklearwaffen ihre Eigensicherung zu verstärken", betonte der Wissenschaftler. "Man muss die Konfliktfälle Iran und Nordkorea lösen. Wenn das der Staatengemeinschaft gelingt, dann werden Anreize weggenommen, gerade auch im so gefährlichen Mittleren Osten. Wenn das nicht gelingt, dann könnten auch andere Staaten in diese Technologie und die vermeintliche Sicherheit einer atomaren Bewaffnung investieren."

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