OLED-Markt entwickelt sich nur schleppend

Flach, scharf, hell: Die OLED-Technik soll auf lange Sicht LC- und Plasma-Schirme überholen. Doch die Entwicklung kommt derzeit nur langsam voran.

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In der vergangenen Woche hat der Unterhaltungselektronikkonzern Sony in Tokio den ersten Flachbildschirm mit der neuen OLED-Technologie vorgestellt, den es auch tatsächlich zu kaufen geben wird. 1000 Stück im Monat wollen die Japaner demnächst produzieren und dann auch bis Ende des Jahres als kleinen 11-Zoll-Fernseher in den Handel bringen – so zumindest die Ankündigung.

Seit Jahren gestehen Experten OLEDs ein großes Potenzial zu, Flüssigkristallbildschirme (LCDs) und Plasma-TVs zu ersetzen. Denn die OLED-Schirme trumpfen mit brillanten Bildern und extrem schlanker Bauweise auf, da sie keine Hintergrundbeleuchtung wie LC-Displays benötigen. Das Panel für Sonys erstes Produkt ist deshalb gerade einmal drei Millimeter dick.

Doch einen Siegeszug der neuen Technik erwarten die Hersteller erst in einem längeren Zeithorizont, schreibt das Magazin Technology Review in einer aktuellen Analyse des OLED-Marktes. Frühestens 2015 werde die OLED-Technik den Flach-TV-Markt dominieren, schätzt etwa Atsutoshi Nishida, der Chef des japanischen Elektronikkonzerns Toshiba. Zu hoch seien noch die Hürden bei der neuen Technik.

Zum einen erweist sich die Lebensdauer der OLEDs besonders bei Großdisplays als geringer als bei den schon weit ausentwickelten LC- und Plasma-Panels. Der Ausschuß in der Produktion ist dafür merklich größer. Nach einem Bericht der südkoreanischen Zeitung Korea Times wirft OLED-Weltmarktführer Samsung selbst bei 2,2-Zoll kleinen Displays für Mobiltelefone oder Digitalkameras derzeit 60 Prozent der Produktion auf den Müll.

Siehe dazu in Technology Review:

(bsc)