Verbraucherschützer mahnen Facebook wegen App-Center ab

Mit der Einführung des App-Centers habe Facebook den Datenschutz verschlechtert, moniert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die dort mögliche Datenweiterangabe an Dritte verstoße gegen das Telemediengesetz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Deutsche Verbraucherschützer wollen Facebook zu Änderungen bei seinem App-Center zwingen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schickte dem Unternehmen eine entsprechende Abmahnung mit einer Frist bis 4. September. Facebook gebe persönliche Daten der Nutzer an App-Anbieter weiter, ohne dass die Nutzer ihre Einwilligung dazu gegeben hätten, bemängelten die Verbraucherschützer am Montag in Berlin. Nutzer können mit den Anwendungen ihr Profil erweitern, beliebt sind Spiele wie "Farmville" oder "Diamond Dash", aber auch Programme für Musik und Nachrichten.

Mit der Einführung des App-Centers im Juli 2012 habe Facebook den Datenschutz verschlechtert, kritisierte die vzbv. Vor der Installation einer Anwendung gebe es keinen vollständigen Hinweis, wozu die weitergegebenen Daten verwendet würden. Nur "in kleiner hellgrauer Schrift" werde "eine augenscheinlich nicht abschließende Auflistung der Nutzungszwecke durch den App-Anbieter" angezeigt. Dazu gehöre das Recht, auf Chats, die Informationen von Freunden und persönliche Kontaktdaten zuzugreifen sowie auf die Pinnwand des Nutzers zu schreiben.

In einer "solchen umfassenden Datenweitergabe an Dritte" sehen die Verbraucherschützer einen Verstoß gegen das Telemediengesetz (TMG). Facebook müsse das App-Zentrum so gestalten, "dass der Nutzer weiß, dass er seine Daten freigibt und wofür diese verwendet werden". Bereits im März dieses Jahres konnte der vbzv einen juristischen Etappensieg gegen das soziale Netzwerk erzielen – das Landgericht Berlin gab der 2010 eingereichten Klage gegen die Freundefinder-Funktion recht. Facebook legte jedoch im April Berufung gegen das Urteil ein. (mit Material von dpa) / (axk)