IFA

Auf die Messe, fertig, los: Die IFA startet

Unter dem Berliner Funkturm dreht sich eine Woche lang wieder alles um Fernseher, Tablets, Smartphones, Stereoanlagen und weiße Ware – es ist IFA. Diesmal bringen viele große Hersteller aber nicht nur neue Geräte, sondern auch finanzielle Sorgen mit.

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Von
  • Volker Zota

Die IFA will auch in der 52. Auflage Rekorde schreiben, unabhängig von schwächelndem Euro und starkem Yen.

Die Elektronik-Branche versammelt sich ab Mittwoch in wirtschaftlich schwieriger Zeit zu ihrer weltgrößten Unterhaltungselektronikmesse IFA in Berlin. Die Hallen unter dem Berliner Funkturm füllen neue große Fernseher, Smartphone, Tablet-Computer und Hausgeräte. Vor allem die japanischen Brachenriesen hatten zuletzt aber wenig Grund zur Freude: Absatzprobleme und der starke Yen stürzten sie tief in die roten Zahlen.

Bei der Messe dürfte aber wie immer das Schlaglicht auf neue Geräte die wirtschaftlichen Probleme in den Hintergrund drängen. Den Auftakt in den ersten Pressetag am Mittwoch bestreiten Hausgeräte-Marken wie Bosch, Siemens und Miele. Aber auch die japanischen Elektronik-Riesen Sony und Panasonic wollen ihre Neuheiten vorstellen.

In diesem Jahr steht die neue Generation der Smart-TVs im Mittelpunkt – Fernseher mit Internet-Anschluss. Sie ermöglichen die bequemere Verknüpfung von klassischem Fernsehen mit Online-Angeboten wie Sender-Mediatheken. Doch auch die lokale Medienvernetzung wird immer wichtiger: Spätestens seit iPhone & Co. Musik und Videos per AirPlay durch die Luft schicken, ist die Möglichkeit der drahtlosen Verteilung von Musik, Videos und Bildern endgültig in den Köpfen der Kundschaft angekommen.

Nach Full HD (1920 × 1080 Bildpunkte) wirft nun "Ultra High Definition" (UHD) seine Schatten voraus und damit Geräte mit 4K-Auflösung (3840 × 2160 Pixel) – 8K (7680 × 4320) ist ebenfalls geplant, sind aber noch in weiter Ferne, obwohl Sharp ein solches Gerät bereits auf der letztjährigen IFA gezeigt hatte.

4K (3860 × 2160 Bildpunkte) braucht man nicht nur für kinoreife Darstellung, sondern beispielsweise, um mit Polarisationsbrillen stereoskopisches 3D in Full-HD-Auflösung darstellen zu können, aber auch für Geräte, die 3D ohne Brille in akzeptabler Auflösung zeigen sollen.

Außerdem ist die neue Bildschirmtechnik OLED, die für kontrastreichere und schärfere Bilder sorgen soll, jetzt auch in größeren Fernsehgeräten zu finden. So zeigen die südkoreanischen Hersteller Samsung und LG Electronics OLED-Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 55 Zoll (knapp 140 cm). Bisher kamen solche Displays eher in kleineren Geräten wie Handys zum Einsatz, weil sie viel teurer waren. Obwohl es inzwischen gelungen ist, die Kosten deutlich zu drücken, bedeutet OLED immer noch einen kräftigen Aufpreis: Das LG-Gerät soll rund 10 000 Euro kosten. Dafür sind die neuen Displays auch viel dünner, sie sind zum Teil nur noch vier Millimeter dick.

Neben ultradünnen, randlosen Smart-TVs bis hin zu 4K-Auflösung dürfte Windows 8 eine wichtige Rolle bei den vorgestellten Notebooks und Tablets spielen.

Die Smartphones und Tablets rücken auch immer mehr auf die IFA-Stände vor. Nachdem im vergangenen Jahr Geräte mit Googles Mobilbetriebssystem Android dominierten, wird – zumindest – bei Tablets und Notebooks in diesem Jahr Microsofts Windows 8 die Nase vorne haben. Das für Touch-Betrieb optimierte neue Windows kommt am 26. Oktober weltweit in den Handel.

Während die Branche in vielen Ländern mit Absatzproblemen kämpft, war Deutschland im Jahr von Fußball-Europameisterschaft und Olympia ein guter Markt. Der Absatz von Fernsehern legte im ersten Halbjahr um 14,1 Prozent auf fast fünf Millionen Geräte zu. Der Umsatz in dem Bereich wuchs um 13,8 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Deutliche Zuwächse gab es auch bei TV-Empfangsboxen und Smartphones.

Die IFA ist seit April ausgebucht und legt in diesem Jahr erneut in der Fläche zu. Das liege auch daran, dass die Anzahl und Vielfalt der Unterhaltungsgeräte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen sei, sagte Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin. Seit 2007 mit der Umstellung auf einen jährlichen Takt habe die Messe jährlich zugelegt. Die Fläche legte in diesem Jahr mit rund 143.200 Quadratmetern noch einmal um vier Prozent zu. Die Zahl der Aussteller will die IFA zum Start bekanntgeben. 2011 kamen 1441 Aussteller auf das Gelände unter dem Funkturm.

Alle Neuigkeiten von und rund um die IFA gibt es in unserem Messe-Special. Den Heise Zeitschriften Verlag (Halle 17, Stand 119) vertritt die c't-Redaktion mit spannenden Aktionen und Fachvorträgen zu den IFA-Schwerpunkten.

Für das Publikum hat die IFA vom 31. August bis zum 5. September jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. (mit Material von dpa) / (vza)