ver.di kritisiert Telekom-Dividende und kündigt hohe Lohnforderung an

"Die Erhöhung der Dividende ist ein Affront gegen die Arbeitnehmer", sagte ver.di- Bundesvorstand Lothar Schröder. "Es ist, wie sich an der Dividende zeigt, mehr zu verteilen, und da sollen die Mitarbeiter auch etwas von haben."

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Von
  • Martin Murphy
  • dpa

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Telekom-Führung wegen der geplanten Anhebung der Dividende scharf kritisiert. "Die Erhöhung der Dividende ist ein Affront gegen die Arbeitnehmer", sagte ver.di- Bundesvorstand Lothar Schröder am Freitag in Bonn der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Ein solcher Schritt passe nicht in eine Zeit, in der 50.000 Telekom-Beschäftigte in die neue Einheit T- Service ausgelagert würden, wo sie weniger verdienen und länger arbeiten müssen. Der Bonner Konzern will seine Dividende für das laufende Jahr um 8,3 Prozent auf 0,78 Euro anheben.

Der ver.di-Vorstand kündigte hohe Tarifforderungen an. "Es ist, wie sich an der Dividende zeigt, mehr zu verteilen, und da sollen die Mitarbeiter auch etwas von haben", sagte Schröder. Derzeit werde über eine Lohnforderung von sechs Prozent diskutiert. Im kommenden Jahr läuft eine Reihe von Tarifverträgen aus, wovon mehrere zehntausend Telekom-Mitarbeiter betroffen sind.

Schröder erwartet, dass sich der Konflikt zwischen der Telekom-Führung und ver.di wegen der Dividenden-Anhebung verschärfen wird. Der Bonner Konzern will insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro an die Aktionäre ausschütten. Damit erhalten die Anteilseigner voraussichtlich mehr, als die Gesellschaft im Gesamtjahr an Überschuss ausweisen wird. Schröder, der auch Vize-Aufsichtsratschef der Telekom ist, kritisierte den Umfang der Dividende, der noch von den Aktionären auf der Hauptversammlung am 15. Mai gebilligt werden muss. "Da wird schon verteilt, obwohl das Geschäftsjahr noch nicht vorüber ist", sagte er. (Martin Murphy, dpa-AFX) / (jk)