Auch Intel kämpft angeblich mit Prozessorfehlern

Nach Spekulationen könnte sich die Auslieferung von Quad-Core-Prozessoren aus der 45-Nanometer-Fertigung verzögern, weil Probleme mit der FSB1333-Schnittstelle nicht auszuschließen sind.

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Wenn mehrere hundert Millionen Transistoren auf einem winzigen Siliziumplättchen mit einigen Milliarden Schaltzyklen pro Sekunde arbeiten, muss man mit Fehlern rechnen – das belegen die langen Fehlerlisten, die die x86-Prozessorhersteller AMD und Intel für ihre Produkte veröffentlichen. Wie schwerwiegend die einzelnen Fehler jeweils sind, lässt sich dabei nur schwer abschätzen und ist oft heiß umstritten. Die meisten Bugs ziehen jedenfalls keine millionenteuren Rückrufaktionen nach sich, offenbar können die Programmierer ganz gut damit leben – so lange sie wissen, wie sich die bekannten Fehler vermeiden (oder patchen) lassen. Die meisten davon treten nur unter sehr speziellen Bedingungen auf und lassen sich hauptsächlich in den Labors der CPU-Hersteller reproduzieren – wo deshalb auch die meisten CPU-Fehler gefunden werden.

Zurzeit wird besonders AMD von CPU-Fehlern geplagt, die Quad-Core-Opterons und -Phenoms kommen deshalb in deutlich kleineren Stückzahlen als geplant in den Handel. Doch wenn man Informationen der französischen Webseite PC Inpact glaubt, hat auch Intel mit einer Panne zu kämpfen: Demnach sollen die 45-Nanometer-Quad-Core-Prozessoren für Desktop-Rechner (Yorkfield), die ursprünglich (ebenfalls nach Spekulationen) am 20. Januar 2008 erscheinen sollten, nun später kommen. Hintergrund soll ein Problem mit dem FSB1333-Frontsidebus der Vierkernprozessoren sein – hier kooperieren ja jeweils zwei Dual-Core-Dice in einem Gehäuse.

Probleme mit dem FSB1333 sind allerdings in den aktuellen "Specification Updates" für die 45-Nanometer-Xeons der Baureihe 5400 (Harpertown) und den Core 2 Extreme QX9650 nicht zu finden, und diese Prozessoren müssten aller Wahrscheinlichkeit nach von einem solchen Bug ebenfalls betroffen sein. Die Firma Intel war für eine Stellungnahme bisher leider nicht zu erreichen.

Dass die Steigerung der Frontsidebus-Taktfrequenz mit gewissen Tücken einhergeht, musste anscheinend auch Nvidia lernen: Nach Aussage des Voodoo-PC-Gründers und heutigen HP-Managers Rahul Sood mussten die Grafikchip-Spezialisten den Start der Mainboard-Chipsatzfamilie 780/790i (mit PCI Express 2.0) verschieben, weil die Neulinge mit dem FSB1333 oder vielleicht auch dem kommenden FSB1600 der 45-Nanometer-Intel-Prozessoren Probleme hatten. Ursprünglich wollte Nvidia diese Chipsätze, die angeblich auch "Triple SLI" bringen sollen, wohl zusammen mit dem ersten G92-Grafikchip GeForce 8800 GT vorstellen. Nun hat Asus als einer der ersten Hersteller mit dem P5N-T Deluxe ein Mainboard mit Chipsatz nForce 780i SLI und "3-Way SLI" auf seine Webseite gestellt. (ciw)