IFA

ARD bündelt Audio- und Videoangebote in der "ARD-Mediathek"

Ähnlich wie beim ZDF soll die "ARD-Mediathek" den Zuschauern und -hörern die Möglichkeit bieten, On-Demand-Streams aus Radio und Fernsehen sowie Podcasts über das Internet abzurufen.

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Von
  • Volker Zota

Auf der IFA präsentiert die ARD (Halle 2.2) in einem Showcase die "ARD-Mediathek", die in den kommenden Monaten alle von den einzelnen Mitgliedern des Senderverbunds online bereitgestellten Audio- und Videoinhalte bündeln soll. Das Portal wird also auch Beiträge enthalten, die nur in den dritten Programmen laufen und von den Hörfunkangeboten der ARD als Live-Stream, on Demand oder zum Download (Podcasts) angeboten werden. Insgesamt will die ARD ebenso wie das ZDF in seinem seit dem heutigen Freitag in Version 3.0 verfügbaren Online-Videoportal deutlich mehr Inhalte als bisher online stellen, ebenso sind Video-Livestreams geplant.

Die Dateien verbleiben dabei weiterhin auf den Servern der Rundfunkanstalten. Das ARD-Portal soll den Anwendern lediglich helfen, sich einen Überblick über das Medienangebot im Internet zu verschaffen und bequem auf die Inhalte zuzugreifen. Voraussetzung für die Realisierung waren technische Vereinbarungen zwischen den einzelnen Landesrundfunkanstalten, in welchen Formaten und Auflösungen die Inhalte angeboten werden, erklärte Heidi Schmidt, ARD-Online-Koordinatorin bei "SWR Neue Medien" gegenüber heise online.

Die Verweildauer der abrufbaren Inhalte reicht laut Schmidt von einer Stunde – bei Nachrichten – bis zu mehreren Monaten bei einigen Download-Angeboten. Ein wie vom ZDF geplantes Wochenarchiv könne man bei dem ARD-Angebot nicht zugrunde legen. Dazu fehlen bislang die rechtlichen Rahmenbedingungen, betonte die ARD-Online-Koordinatorin.

Wie das ZDF legt auch die ARD den Fokus auf selbstproduzierte Inhalte, neben Nachrichten maßgeblich Ratgeber- und Magazinsendungen. Eine rechtliche Klärung, ob auch "eine populäre fiktionale Sendung" zum Start des Portals angeboten werden kann, läuft noch. Videobeiträge will die ARD als VP6 kodierte Flash-Videos (FLV8) und Windows Media 9 anbieten, wobei nicht alle Inhalte in beiden Formaten abrufbar sein werden. Die meisten Videos sollen in der Auflösung 384 × 288 respektive 512 × 288 Pixel (16 : 9) bei einer Bitrate um 500 kBit/s verfügbar sein. In Einzelfällen will die ARD auch volle PAL-Auflösung bei rund 1,5 MBit/s anbieten. Für Modembesitzer gibt es kleinere Auflösungen für Datenraten von 56 kBit/s.

On-Demand-Audioinhalte werden als MP3 und WMA 9 mit Bitraten zwischen 32 kBit/s (mono) und 128 kBit/s angeboten. Das Portal soll auch alle Audio- und Video-Podcasts bündeln, die als MP3 respektive MPEG-4 AVC (H.264) abrufbar sind. Die Hörfunkangebote sind weiterhin über das ARD Radionet zu erreichen. Wie das ZDF verzichtet die ARD derzeit auf eine digitale Rechteverwaltung. Neben der Web-Fassung sind für dieses Jahr zumindest keine speziell für das Media Center oder Handy maßgeschneiderte Versionen der ARD-Mediathek geplant. (vza)