Erweiterte Bibliothek für Googles Bildformat WebP

Google veröffentlicht seine WebP-Bibliothek (sprich "Weppy") zum Erstellen schlanker Bilddateien fürs Web in Version 0.2. Das Update unterstützt Alpha-Kanäle und verlustfreie Kompression.

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Google veröffentlicht seine WebP-Bibliothek (sprich "Weppy") zum Erstellen schlanker Bilddateien fürs Web in Version 0.2. Das Update unterstützt Alpha-Kanäle sowie verlustfreie Kompression und schließt damit die Eigenschaften ein, die im Web mit PNG assoziiert werden. Die Spezifikation hatte Google bereits im November erweitert; nun steht auch der Quelltext der erweiterten Bibliothek zum Download.

WebP-Bilder sollen verglichen mit PNGs etwa ein Viertel kleiner ausfallen. Möglich wird die gute Kompressionsleistung durch Entropiekodierung, die Bitmuster sucht und häufige Bitmuster durch kurze und weniger häufiger durch längere Zeichenketten ersetzt. Damit führt das Verfahren zu höherer Effizienz als beispielsweise Lempel-Ziv-Algorithmen mit festen Zeichenketten, auf denen die Kompressionsalgorithmen von GIF und PNG beruhen.

Außerdem kommen ein Farb-Cache für die zuletzt verwendeten Farben und traditionelle Methoden wie Huffman-Kodierung zum Einsatz. Der Entwickler Jyrki Alakuijala erklärt im Google Developers Blog, dass das WebP-Team bisher "nur an der Oberfläche kratzt" und weitere Fortschritte bei der Kompressionsleistung erwartet.

WebP unterstützt außerdem Animation, ICC-Profile und XMP-Metadaten. Eine weitere interessante Ergänzung sind Alphakanäle bei verlustbehafteter Kompression, eine Verbindung der Eigenschaften von JPEG und PNG. Wie einst WMP (Windows Media Photo), JPEG2000 und andere soll nun WebP damit langfristig die in die Jahre gekommenen Formate JPEG und PNG aus dem Web verdrängen.

Bei Veröffentlichung des Formats im Herbst 2010 komprimierte die WebP-Bibliothek ähnlich wie der De-Facto-Standard JPEG verlustbehaftet, erzielte bei gleicher Darstellungsqualität aber eine um gut ein Drittel höhere Kompression. Geringere Dateigröße und weniger Rechenaufwand beim Dekodieren sollen vor allem für Nutzer mobiler Geräte zum Tragen kommen.

Die neueste Version des Web-Browsers Chrome unterstützt WebP bereits. Das Tool cwebp konvertiert JPEG-, PNG- und TIFF-Dateien unter Windows, Linux und Mac OS X ins WebP-Format.

Siehe dazu auch:

  • Chrome im heise Software-Verzeichnis

(akr)