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D-Link erster Hardware-Partner für "DivX Connected"

Der D-Link DSM-330 DivX Connected HD Media Player soll noch vor Jahresende in den Handel kommen und die UPnP-AV-Konkurrenz das Fürchten lehren.

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Auf der CeBIT 2005 zeigte DivX seine alternative Streaming-Lösung "DivX Connected" zum ersten Mal. Die Streaming-Software solle in Produkte von Partnern (Cyberlink, Intervideo et cetera) integriert werden, hieß es, und erste Geräte noch im selben Jahr in den Handel kommen. Daraus wurde nichts. Aber als in diesem Jahr Bilder der "GejBox;-)" auftauchten, war klar, dass DivX seine ambitionierten Pläne nicht aufgegeben, sondern die vollständige Implementierung selbst in die Hand genommen hatte.

Mit dem DSM-330 DivX Connected HD Media Player von D-Link soll nun das erste Streaming-Gerät noch "deutlich vor Jahresende" zu einem "günstigeren Preis als die meisten Produkte der Mitbewerber" in den Handel kommen, so DivX-Mitgründer Jerome "Gej" Vashisht-Rota gegenüber heise online.

DivX Connected (6 Bilder)

DivX Connected

DivX Connected soll deutlich höheren Bedienkomfort bieten als UPnP-AV-Streaming-Clients

Streaming-Clients mit UPnP-AV- oder DLNA-Siegel versprechen Interoperabilität von Produkten verschiedener Hersteller. Oft genug klappt das Zusammenspiel aber nur bedingt, und die Navigationsmenüs erinnern an statische Webseiten. Hingegen zaubert DivX Connected, wie Microsofts Media Center Extender (MCX, bisher gibt es defakto nur die Xbox 360) und das Apple TV, ein voll animiertes Menü mit Media-Center-artigem Bedienkomfort auf die Mattscheibe. Während die Extender und das Apple TV gestandene CPUs enthalten, reichen für DivX Connected neben dem obligatorischen Netzwerkanschluss MPEG-4-fähige DSPs, wie sie seit Jahren in DivX-DVD-Playern eingesetzt werden. Prinzipiell müssten sich sogar die von einigen Herstellern bereits angebotenen Netzwerk-DVD-Player mit MPEG-4-Unterstützung auf DivX Connected umrüsten lassen.

Die Server-Software läuft (vorerst nur) unter Windows, berechnet die Menüanimationen, kodiert sie als DivX-Videos und streamt sie zur Connected-Box, die das Menüvideo einfach abspielt. Die unterstützten Medienformate (Videos, Audio, Fotos) übergibt DivX Connected unverändert an den Netzwerk-Mediaplayer; transkodieren kann die Server-Software bislang nicht. Obwohl beispielsweise der DSM-330 auch die Wiedergabe von hochaufgelöstem DivX-Material mit 1920 × 1080 Bildpunkten unterstützt, werden die in Echtzeit berechneten Menüs laut "Gej" höchstens in 720p dargestellt; dafür reiche eine 2-GHz-Maschine.

Dank eines einfachen API sollen sich in kürzester Zeit Plug-ins entwickeln und integrieren lassen; auf der Messe zeigte DivX Inc. ein halbes Dutzend, beispielsweise eines zur Wiedergabe des Ehrensenf-Archivs und von YouTube-Videos.

Natürlich prangt an prominienter Stelle im Navigationsmenü der gerade als eigene Firma ausgegliederte Video-Dienst Stage 6. Auch auf Spiele, die sich mit der Fernbedienung des DSM-330 steuern lassen, muss man nicht verzichten. DivX arbeitet diesbezüglich mit Accedo zusammen, dessen Funspot-Games man beispielsweise auf der Online-Galerie des Windows Media Center kennt. (vza)