Erste Beta von Ubuntu 12.10 freigegeben

Statt des Alternate Installer und der Live-Images für CDs und DVDs gibt es den Ubuntu Desktop nur noch als "konsolidiertes" Image, das rund 800 MByte groß ist

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Statt des Alternate Installer und der Live-Images in einer für CDs oder DVDs geeigneten Größe gibt es die Desktop-Version von Ubuntu nur noch als "konsolidiertes" Image, das rund 800 MByte groß ist und sich zum Transfer auf DVDs oder USB-Sticks eignet. Diese Reduktion der Image-Palette von drei auf eins ist eine der Neuerungen, die die Ubuntu-Entwickler mit der ersten Beta von Ubuntu 12.10 (Quantal Quetzal) umgesetzt haben, die jetzt erhältlich ist; auch von Ubuntu-Ablegern wie Kubuntu, Edubuntu oder Lubuntu stehen Beta-Versionen bereit.

Der Standard-Desktop Unity liegt der Beta in Version 6.4 bei, die Unterstützung für Dash-Vorschauen und eine "Coverflow"-Ansicht einbringt. Die Oberfläche nutzt jetzt eine Entwicklerversion von Compiz, die mit OpenGL ES 2.0 auskommt und daher auch auf Mini-Computern wie dem Pandaboard läuft. Als Office-Suite liegt LibreOffice 3.6.1 bei. Die Beta des auf Version 4.9 von KDE setzenden Kubuntu setzt statt dessen versuchsweise auf Calligra 2.5 als Standard-Office-Suite.

Die Kernel der Betas von Ubuntu und Kubuntu 12.10 basieren auf Linux 3.5.3, der aktuellen Stable-Ausgabe des Ende Juli veröffentlichten Linux 3.5. Die Open-Source-3D-Treiber stellt eine Vorabversion des für Oktober geplanten Mesa 3D 9.0, wodurch die Beta den Grafikkern in AMDs Trinity-Prozessoren und einige andere in den letzten Monaten vorgestellte Grafikchips unterstützt; diese Mesa-3D-Version soll zudem OpenGL 3.1 implementieren. Beim X-Server setzt Ubuntu noch auf eine Vorabversion des kürzlich freigegebenen X-Servers 1.13, der die Unterstützung für zur Laufzeit aktivierbare Grafikhardware verbessert.

Die Server-Version von Ubuntu passt auch weiterhin auf eine CD. Der bei den Desktop-Ausgaben eingesetzte Installer beherrscht jetzt das Einrichten eines LVMs (Logical Volume Managers) und das Verschlüsseln ganzer Laufwerke. Für diese beiden Aufgabe benötigte man bei früheren Ubuntu-Versionen den jetzt entfallenen Alternate Installer, der auch das Einrichten von Software-RAIDs mit Mdadm ermöglichte; diese Funktion soll der Installer erst bei Ubuntu 13.04 erhalten.

Einen Überblick über die Neuerungen liefern die Ankündigung und die technische Übersicht zur Beta; Details zur Kubuntu-Beta liefert eine andere Wiki-Seite. Eine zweite Beta von Ubuntu ist für den 27. September geplant; die Freigabe von Quantal Quetzal ist für Donnerstag, den 18. Oktober angesetzt. (thl)