Skype steigt ins Geschäft mit Klingeltönen ein

Auch Internet-Telefonierer sollen ihre Ruftöne für 1,50 US-Dollar pro Stück personalisieren können. Ein erstes Nutzungsabkommen schloss der VoIP-Anbieter angeblich mit dem Content-Anbieter Warner.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der VoIP-Anbieter Skype will seinen rund 75 Millionen Kunden Klingeltöne anbieten und wird ein entsprechendes Lizenzabkommen mit der Warner Music Group in Kürze bekannt geben, berichtet das Wall Street Journal. Die halbminütigen Songs aus dem Warner-Fundus, darunter Madonna und Green Day, will Skype für 1,50 US-Dollar pro Stück anbieten. Wie von Mobilfunkgeräten bekannt, soll das Musikstück das Klingeln bei ankommenden Anrufen ersetzen.

Um den Skype-Kunden weitere Möglichkeiten zu bieten, ihr Telefoniererlebnis zu personalisieren, strebt die eBay-Tochter Skype weitere Abkommen mit Content-Anbietern an, zitiert die US-Wirtschaftszeitung einen Marketing-Manager von Skype. Dem Bericht zufolge hat zugleich Warner bestätigt, auch in Verhandlungen mit anderen VoIP-Anbietern über die Vermarktung von Klingeltönen zu stehen. Nimmt sich die Zahl der Nutzer von Skype und ähnlicher Dienste im Vergleich zu den derzeit rund zwei Milliarden Mobiltelefonierern weltweit auch relativ gering aus, sieht Warner in der Verbindung von Unterhaltung und VoIP-Telefonie eine wichtige strategische Option, heißt es weiter.

Der Online-Verkauf von Songs und Klingeltönen hatte sich im vergangenen Jahr auf 1,1 Milliarden US-Dollar verdreifacht. In der Branche wird davon ausgegangen, dass etwa zwei Drittel der Summe mit Klingeltönen erwirtschaftet wurden. Die Warner Music Group – bezogen auf den Umsatz viertgrößter Musikrechteinhaber weltweit – war Ende 2003 von dem Medienriesen Time Warner an private Investoren verkauft worden. (ssu)