Japanische Autohersteller wollen zu Roboterspezialisten werden

Toyota, Honda und Co. arbeiten an so genannten Partnerrobotern, die den Menschen zur Hand gehen sollen.

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Unternehmen und Universitäten im Land der aufgehenden Sonne wollen Roboter aus den Käfigen der Fabriken und der kontrollierten Umwelt der Forschungslabors in die Mitte der menschlichen Gesellschaft bringen. Besonders aktiv dabei sind die japanischen Autohersteller, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Erst vorige Woche präsentierte so Toyota zwei neue Roboter – einen Geige spielenden Humanoiden und einen zweirädrigen Roboterrollstuhl. Der Verkaufsstart soll Anfang des kommenden Jahrzehnts beginnen. Rivale Honda lässt unterdessen seit dieser Woche seinen Zweibeiner Asimo in der Konzernzentrale Besucher begrüßen und durch die Räume führen.

Toyotas Vorstoß demonstriert, dass die Welt die Entwicklung humanoider Roboter als Partner des Menschen nicht länger belächeln sollte. Der Konzern meint es ernst: Bereits im kommenden Jahr sollen Feldversuche mit Toyota-Robotern in Krankenhäusern beginnen, die Patienten unterstützen werden. Bis 2020 will das Unternehmen dann die Roboterproduktion in eines seiner Kerngeschäftsbereiche verwandeln. In vier Segmenten will Toyota dabei aktiv sein: Automaten als Helfer daheim, in der Alten- und Krankenpflege, in der Produktion und beim individuellen Transport über kurze Strecken. Zur Verwirklichung dieses Traums stockt das Unternehmen seine Investitionen schon heute kräftig auf. Konzernchef Katsuaki Watanabe kündete an, die Zahl der Roboterentwickler in den kommenden drei Jahren auf 200 zu verdoppeln und den Erschaffern der Automaten ein eigenes Gebäude auf einem Fabrikgelände zu spendieren.

Neben Toyota und Honda entwickelt auch Nissan an Technologien wie dem jüngst auf der Tokyo Motor Show im Konzeptauto "Pivo 2" gezeigten Kommunikationsroboter, der ermüdete Fahrer zur Kaffeepause auffordern kann. Der Grund für die vielfältigen Aktivitäten der Autoindustrie: Kein anderer Wirtschaftszweig hat mehr Verwendungsmöglichkeiten für Roboter – sowohl in der Produktion als auch in den Produkten.

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(bsc)