Bundesdruckerei veröffentlicht freies Personalausweis-API

Gemeinsam mit der Berliner Humboldt-Universität hat die Bundesdruckerei das "Berliner eID Lab" gegründet. Sein erstes Projekt ist die Veröffentlichung eines Open-Source-API für den elektronischen Personalausweis.

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Von
  • Christian Kirsch

Anlässlich der offiziellen Eröffnung des "BeID Labors" (Berliner elektronische Identitäten) hat die Bundesdruckerei eine Programmierschnittstelle für den elektronischen Personalausweis unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Das Labor betreibt die Bundesdruckerei gemeinsam mit der Berliner Humboldt-Universität. Es kümmert sich um die Weiterentwicklung der API.

Der freie eIDClientCore vermittelt zwischen dem elektronischen Personalausweis und einem eID-Provider.

(Bild: BeID Lab)

Der eIDClientCore bildet eine Art Middleware zwischen einem eID-Provider und dem Kartenleser, der mit dem Ausweis kommuniziert. Die Software implementiert einen Teil des eCard-API, das unter Federführung des BSI für Gesundheitskarte, Personal- und Sozialversicherungsausweis entwickelt wurde.

Interessierte müssen neben der in C/C++ geschriebenen Bibliothek weitere freie Software installieren. Sie benötigen die Entwicklerversionen des XML-Parsers libxpat, der GNU-Crypto-Bibliothek libgcrypt und der PCSC-Treiber zur Kommunikation mit dem Kartenleser.

Die Lizenz des eIDClientCore gestattet die Nutzung und Änderung des Quellcodes "im Zusammenhang mit deutschen hoheitlichen Dokumenten" ohne weitere Einschränkungen. Die Entwickler sehen Einsatzmöglichkeiten vor allem in eingebetteten Systemen und Mobilgeräten. Damit ließe sich etwa eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für Situationen wie verlorengegangene Cloud-Passwörter einrichten. (ck)