Ausprobiert: Fitbit-Aktivitätstracker mit Bluetooth 4.0

Die Aktivitätstracker Fitbit Zip und Fitbit One richten sich an Datenfreaks und Abnehmwillige. Gelaufene Schritte und verbrauchte Kalorien erfassen beide Geräte, der Fitbit One misst obendrein Schlafqualität und bewältigte Stockwerke.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Den abgespeckten Fitbit Zip gibt es in sechs Farben. Eine Silikonhülle mit Clip wird mitgeliefert.

Erst seit Mai ist der Aktivitätstracker Fitbit Ultra in Deutschland erhältlich, nun hat der Hersteller gleich zwei Nachfolger des Bewegungsmotivators vorgestellt: Den abgespeckten Fitbit Zip für rund 60 Euro und das neue Topmodell Fitbit One für 100 Euro. Wichtigster Unterschied zum Vorgänger: Die Bewegungsdaten werden nicht mehr per ANT zum Rechner gefunkt, sondern per Bluetooth 4.0 (alias Bluetooth Smart oder Low Energy) – auf Wunsch auch an kompatible Smartphones oder Tablets. Die Fitbit-App gibt es für iOS und Android, die stormsparende drahtlose Synchronisierung klappt aber bislang nur mit iPhone 4s und 5. Es gibt zwar bereits Android-Smartphones mit Bluetooth-4.0-Chip, bislang hapert es aber noch an der Treiberunterstützung vom Betriebssystem. Laut Fitbit ist die Bluetooth-4.0-kompatible Android-App bereits fertig, aber mangels Geräten noch nicht im Play Store.

Nutzen lassen sich die neuen Fitbits aber auch ohne kompatibles Mobilgerät – ein USB-Dongle für Windows-PCs und Macs wird mitgeliefert. Sobald der Tracker in die Nähe des Rechners kommt, werden die Daten automatisch hochgeladen. Leider ist die Ladestation des Fitbit One, dessen Akkulaufzeit laut Hersteller bis 7 Tage beträgt, nicht wie beim Vorgänger im Funkmodul integriert; vielmehr benötigt man ein zusätzliches USB-Kabel. Der Fitbit Zip benötigt keine Ladestation: Er wird von einer CR2-Knopfzelle angetrieben, die vier bis sechs Monate halten soll.

Geschrumpft: Der neue Fitbit One (links) neben dem Vorgängermodell Fitbit Ultra.

Während der Fitbit Zip lediglich die Schritte zählt und daraus Kalorienverbrauch und zurückgelegte Strecke berechnet, ist im One wie beim Ultra-Modell neben einer Stoppuhr auch ein Höhenmesser eingebaut, das die erlaufenen Stockwerke erfasst. Außerdem lässt sich der One als Schlaftracker einsetzen -- dafür steckt man ihn in ein mitgeliefertes Armband, der Beschleunigungssensor erfasst nächtliche Aufwacher und errechnet daraus die Schlafqualität. Ein stiller Vibrationswecker soll nur den Fitbit-Träger wecken, nicht den womöglich mit im Bett liegenden Partner. Die Schlafdaten werden beim Fitbit One laut Hersteller detaillierter erfasst als beim Fitbit Ultra – ausprobieren konnten wir das aber noch nicht.

Den Fitbit Zip durften wir dagegen schon mit auf einen Spaziergang nehmen – er zählte etwas mehr Schritte als der von uns bereits in c't 18/12 getestete und als ausgesprochen akkurat befundene Fitbit Ultra. Laut einem Fitbit-Mitarbeiter lag das aber daran, dass der Zip im Unterschied zum Ultra nicht auf die Körpergröße des Trägers angepasst wurde (das passiert normalerweise bei der Ersteinrichtung). Der Drei-Achsen-Beschleunigungssensor und die Mess-Algorithmen seien bei beiden Geräten identisch.

Verbessert haben will der Hersteller die Tragesicherheit: Während der Fitbit Ultra wie eine Wäscheklammer gestaltet war und auf Dauer zum Ausleiern tendierte (was das Verlustrisiko steigerte), stecken die neuen Fitbits nun in Silikonhüllen mit angeblich stabilerem Klemm-Mechanismus. Man kann sie aber auch ohne Verhüterli einfach in die Hosentasche stecken. Die Neuen sind im Unterschied zum Vorgänger zudem besser gegen Spritzwasser und Schweiß geschützt. In den Handel kommen soll der Fitbit Zip Ende September, der Fitbit One folgt Ende Oktober.

Das Dashboard auf der Fitbit-Website, in dem alle Daten zusammenlaufen, will der Hersteller in den nächsten Wochen komplett generalüberholen: Die einzelnen Infohäppchen wie Schritte, Kalorien und Gewicht sollen künftig in konfigurierbaren Kacheln präsentiert werden. Schon seit dem heutigen Dienstag kann man seine ebenfalls mit Fitbit-Trackern ausgestatteten Kontakte per Klick "verspotten" oder "anfeuern" – das soll künftig auch in der App funktionieren. Ab Ende Oktober soll die integrierte Lebensmitteldatenbank deutsche Produkte enthalten. Per App oder Dashboard können die Benutzer alle konsumierten Lebensmittel erfassen. Kalorienverbrauch und -aufnahme werden automatisch gegengerechnet – praktisch zum Abnehmen. (jkj)