Apples ehemaliger Finanzchef belastet Steve Jobs

Fred Anderson behauptet, der Apple-Chef habe ihn über notwendige Genehmigungen des Verwaltungsrats bei der Erteilung von Aktienoptionen getäuscht.

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Fred Anderson, ehemaliger Finanzchef von Apple, hat in der Affäre um Rückdatierung von Aktienoptionen seinen früheren Chef belastet. In einer Mitteilung seiner Rechtsvertreter behauptet Anderson, Apple-CEO Steve Jobs habe ihm im Januar 2001 versichert, der Aufsichtsrat habe am 2. Januar die Zuteilung von Aktienoptionen vorab gebilligt. Anderson habe sich auf Jobs Beteuerungen verlassen und in seinem Auftrag gehandelt. Nun habe sich herausgestellt, dass der Verwaltungsrat die dann auf den 17. Januar verschobene Optionszuteilung erst Anfang Februar 2001 per Unanimous Written Consent (UWC) abgesegnet, sie aber nicht – wie es vorgeschrieben sei – vorab gebilligt hatte.

In eine andere Aktienoptionsvergabe vom Oktober 2001, die auch Gegenstand der Untersuchungen ist, sei er gar nicht erst eingeweiht worden, beteuert Anderson weiter. Der ehemalige Finanzchef sei nicht Mitglied des Direktoriums gewesen und habe keinerlei Kenntnis von den Dokumenten zu den Vorgängen gehabt.

Bei Apple waren in den Jahren 1997 bis 2002 Aktienoptionen zurückdatiert worden, ergaben interne Untersuchungen. Anderson schied daraufhin aus dem Verwaltungsrat aus und einigte sich diese Woche mit der Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission auf die Zahlung von 150.000 US-Dollar Bußgeld und die Rückzahlung von Aktienoptionen im Wert von 3,5 Millionen Dollar. Über Steve Jobs hieß es bislang aus dem Hause Apple, er habe von den Rückdatierungen nicht profitiert. Dies wurde von Ermittlern bezweifelt. (anw)