Risikokapital-Spross testet neue Finanzierungsmethoden

Adam Draper, ein Sohn der gleichnamigen Venture-Capital-Dynastie im Silicon Valley, will Start-ups auf neuen Wegen zu Innovationskapital verhelfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ben Schwan

Wenn es so etwas wie einen Investorenadel im Silicon Valley gibt, sind es die Drapers. In der vierten Generation sind sie dabei, mit frischem Wagniskapital Innovationen zu befördern. Der jüngste Spross, der 26-jährige Adam Draper, schlägt dabei ganz neue Wege ein – und zeigt, wie sich das Venture-Capital-Geschäft ändern könnte, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Der Studienabbrecher Draper ist auch Teil einer neuen Unternehmergeneration, die schnell handelt und die Dinge lockerer nimmt. In diesem Jahr hat er BoostFunder mitgegründet: eine Plattform, um Start-ups und Investoren zusammenbringen. Anders als früher sind Firmengründungen im Online- und Mobilgeschäft heute mit deutlich weniger Geld zu schaffen. Traditionelle Rituale der Vermittlung von Wagniskapital scheinen da kaum noch nötig. BoostFunder bietet einfach einen schlichten Online-Katalog an, in dem wohlhabende Investoren sich durch Listen von Start-ups klicken können.

"Es würde mich sehr freuen, wenn ich dafür bekannt werde, die Finanzierung von Start-ups demokratisiert zu haben", sagt Draper. Er wolle Firmengründungen so billig machen, dass wirklich jeder sie wagen kann. "Auf gewisse Weise ruiniert dies das Geschäftsmodell meines Vaters und meines Großvaters." Adam Drapers Vater ist Timothy Draper, der mit nur 27 Jahren Draper Fisher Jurvetson mitgründete. Großvater William Henry Draper III, Gründer von Draper Richards, ist eine Investorenlegende im Silicon Valley.

Adam Drapers Modell ist kein Akt der Rebellion gegen die Älteren, es ist eine Notwendigkeit. Anfang des Jahrtausends waren die Erträge der Venture-Capital-Branche niedrig, auch weil immer weniger Unternehmer deren Dienste in Anspruch nehmen. Einige sprechen schon offen vom Ende des klassischen Wagniskapitals, abgelöst durch Firmen wie AngelList oder BoostFunder.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)