Arbeitsbelastung in der IT-Branche gestiegen

Der Fachkräftemangel hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Arbeitswelt in der IT-Branche: Die Belastung steigt, die Gehälter aber auch.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Räder in der IT-Branche haben sich schon immer um einiges schneller gedreht als in anderen Wirtschaftszweigen. Doch das war offenbar noch steigerungsfähig: Mehr als drei Viertel der IT-Fachkräfte beklagen, dass ihre Arbeitsbelastung in den letzten Monaten erneut angestiegen ist. Das zeigt eine Umfrage von IT Job Board.de unter 334 IT-Fachleuten. Schuld, so die Ansicht der Befragten, ist vor allem der allgegenwärtige Fachkräftemangel.

Doch während dieser für betroffene Unternehmen nur negative Auswirkungen hat, dürfen sich die Mitarbeiter und auch Selbstständige durchaus über einige positive Aspekte freuen. So beschäftigen der Umfrage zur Folge inzwischen 27 Prozent der Unternehmen mehr externe Dienstleister, um den internen Mangel an Fachleuten aufzufangen. Und die Angst, die vorhandenen Kräfte zu verlieren, wirkt sich ebenfalls aus: 30 Prozent der Befragten sagen, dass ihr Arbeitsplatz sicherer geworden ist, 23 Prozent haben sogar eine Gehaltserhöhung bekommen.

Das wird vermutlich nicht die einzige bleiben, denn wie Zahlen des BITKOM zeigen, leiden inzwischen 63 Prozent der Unternehmen unter akutem Fachkräftemangel. Ende 2011 wurden in der Branche 38.000 offene Stellen gezählt, das war gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 36 Prozent.

Fachkräftemangel (2 Bilder)

(Bild: IT Job Board)

Eine Idee, wie sich der Fachkräftemangel lösen lässt, haben die Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen auch nicht. Die meisten plädieren dafür, einfach mehr Werbung für die entsprechenden Studiengänge und Ausbildungsberufe zu machen und auf mehr Nachwuchskräfte zu hoffen. Für eine Erhöhung der Frauenquote sprechen sich nur 31 Prozent der Umfrageteilnehmer aus, die Anwerbung von IT-Spezialisten aus dem Ausland würde nur ein Fünftel der Befragten befürworten. Vermutlich sind die Umfrageteilnehmer auch gar nicht an einer Lösung des Problems interessiert, denn damit wäre ja auch ihre besonders vorteilhafte Stellung dahin. Auf ernsthafte Konkurrenz um den eigenen Arbeitsplatz würden die meisten IT-Mitarbeiter auch in Zukunft wohl lieber verzichten. (gs)
(masi)