Bericht: Sharp will 11.000 Arbeitsplätze abbauen

Um seine Schulden zu bedienen und um in die Gewinnzone zurückzukehren, plant der japanische Elektronikkonzern Stellenabbau und den Verkauf von Werken.

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Die Pläne des japanischen Elektronikkonzerns Sharp für die Rückkehr in die Gewinnzone verdichten sich – zumindest in der Gerüchteküche. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete nun, Sharp wolle 10.966 Jobs abbauen. Das entspräche 18 Prozent der Belegschaft. Dabei seien die 5000 Stellen mit eingeschlossen, deren Abbau Sharp Anfang August bekannt gegeben hat. Zuvor war die Rede davon, dass bis zu 10.000 Mitarbeiter gehen müssen. Außerdem wolle das Unternehmen 213 Milliarden Yen (etwa 2,12 Milliarden Euro) durch den Verkauf von Niederlassungen und Werken im Ausland sowie von Aktien am Autohersteller Toyota hereinholen.

Sharp habe die Pläne seinen Kreditgebern Mizuho Financial Group und Mitsubishi UFJ Financial Group präsentiert, berichtete Kyodo weiter aus eingeweihten Kreisen. Die Banken seien bereit, Sharp weitere 360 Milliarden Yen zu leihen. Sharp hat derzeit kurzfristige Kredite in Höhe von 706 Milliarden Yen laufen, die innerhalb von zwölf Monaten zurückzuzahlen sind. Dazu kommen 314 Milliarden Yen langfristige Schulden. Sharp besitzt etliche große Displayfabriken, die im Zuge der Krise nicht ausgelastet waren und deshalb erhebliche Verluste einfuhren.

Die Entlassungen beträfen Werke in Mexiko, China und Malaysia sowie den US-amerikanischen Solar-Entwickler Recurrent Energy, heißt es weiter. Das Unternehmen wolle außerdem seine Mobilfunk-Abteilung mit der von Fujitsu zusammenlegen. Wie Bloomberg berichtet, will Sharp drei Fabriken an den taiwanischen Auftragshersteller Foxconn abgeben. Anstehende Lohnkürzungen bei Sharp waren zuvor bereits bekannt geworden.

Da das Handelsvolumen der Sharp-Aktien an den drei Börsen Nagoya Stock Exchange, Fukuoka Stock Exchange und Sapporo Securities Exchange sehr gering sei, zieht das Unternehmen seine Anteile von den Handelsplätzen zurück, teilte Sharp mit. Die Anteilseigner seien davon nicht wesentlich betroffen. Mit dem Betriebsrat habe Sharp ein nicht näher erläutertes Programm zur freiwilligen Frühverrentung vereinbart, geht aus einer weiteren Mitteilung hervor. Zudem wurden einige Posten im gehobenen Management neu sortiert. (anw)