Telepräsenz-Roboter öffnet Türen

Die kalifornische Firma Suitable Telepresence hat ein System für Heimarbeiter entwickelt, das die Schwächen bisheriger Lösungen nicht mehr haben soll.

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Das US-Start-up Suitable Telepresence hat ein knapp 1,60 Meter hohes, mobiles Telepräsenzsystem entwickelt, mit dem Mitarbeiter direkt am Bürogeschehen teilnehmen können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Der Beam RPD – das Kürzel "RPD" steht dabei für Remote Presence Device – soll endlich eine wirklich benutzerfreundliche Fernpräsenz ermöglichen. Zwar arbeiten in den letzten zehn Jahren immer mehr Menschen vom heimischen Laptop aus. Optimal sei dieser Telearbeitsplatz jedoch nicht, findet Suitable-Telepresence-Gründer Scott Hassan. "Wir brauchen eine besseres Werkzeug als Skype oder das Telefon für die Zusammenarbeit", sagt der Ingenieur, der in den Anfangstagen von Google die Suchmaschine mit aufgebaut hat und später Investor wurde.

Der Beam RPD funktioniert als eine Art rudimentärer Avatar des Telearbeiters. In einem Büro platziert, überträgt er mit einer Kamera die Büroszenerie an den Mitarbeiter in der Ferne. Wer mit diesem sprechen will, stellt sich vor das Gerät – nicht anders, als wenn er einem Kollegen im Flur begegnet – und spricht mit das Gesicht auf dem 17-Zoll-Bildschirm direkt an. "In den meisten Jobs berühren Sie Ihre Kollegen nicht, aber es ist praktisch, sie zu sehen und mit ihnen ein Schwätzchen halten zu können", sagt Hassan.

Die Batterielaufzeit beträgt acht Stunden – genug, um sich für einen normalen Arbeitstag in das System einzuloggen. Der Telearbeiter kann das Gerät von seinem heimischen Rechner aus durch das Büro seiner Kollegen steuern. Klickt er auf einen Punkt in der Büroszenerie auf dem Bildschirm, setzt sich der Beam RPD dorthin in Bewegung. Über das Bild sind zusätzlich grafische Informationen gelegt, die die Richtung und die Geschwindigkeit des Geräts anzeigen. Es ist schwer genug, um im Fahren angelehnte Türen zu öffnen oder Bürostühle zur Seite zu schieben. Suitable Telepresence ist allerdings nicht der einzige Mitspieler auf dem Markt: So verkauft Double Robotics ein Telepräsenzsystem, das Apples iPad als "Gehirn" nutzt.

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(bsc)