Frequenzvergabe für Handy-TV über DVB-H gestartet

Die Bundesnetzagentur hat das Vergabeverfahren für DVB-H-Frequenzen gestartet. Im kommenden Jahr soll das Programm zunächst in 16 Städten auf dem Handy zu empfangen sein.

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Die Bundesnetzagentur hat mit der Vergabe der Frequenzen begonnen, die das Fernsehen über den DVB-H-Standard auf Handys oder andere geeignete mobile Geräte bringen sollen. Im kommenden Jahr soll der Ausbau der Netze in den Hauptstädten der 16 Bundesländer beginnen und 2009 dann auf Gemeinden mit mehr als 150.000 Einwohnern ausgedehnt werden. Auch die jeweils vier einwohnerstärksten Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in jedem Bundesland sollen ausgebaut werden.

"Nun wird ein entscheidender Schritt für das mobile Fernsehen in Deutschland getan", sagte der Präsident der Netzagentur, Matthias Kurth, am heutigen Donnerstag in Bonn. Die Bundesnetzagentur ist zuständig für die Bereitstellung und Vergabe der entsprechenden Frequenzen an die Betreiber nach dem von den Ländern angemeldeten Bedarf. Für die inhaltliche Seite sind die jeweiligen Landesmedienanstalten zuständig, sie vergeben Sendelizenzen an die Plattformbetreiber. Mit denen wiederum liegen die öffentlich-rechtlichen Sender im Clinch. Hier gibt es noch Streit über die Verbreitung von ARD und ZDF über eine möglicherweise kostenpflichtige Plattform.

Auch für Handy-TV über den Konkurrenzstandard DMB hat die Bundesnetzagentur die Voraussetzungen für den Aufbau der Sendernetze geschaffen, heißt es aus Bonn. Anbietern von multimedialen Inhalten stünden damit mehrere voneinander unabhängige Plattformen zur Verbreitung offen. Die Bundesnetzagentur ist zudem bestrebt, die verfügbaren Kapazitäten für die vorhandenen Plattformen technologieneutral zu erhöhen. Die damit verbundene Ausweitung der angebotenen Inhalte wird nach Einschätzung aller Experten eine weitere Steigerung der Attraktivität der neuen Angebotsform mit sich bringen.

Allerdings ist weiter offen, ob sich einer der beiden Standards durchsetzt oder beide überleben werden. DVB-H ist noch nicht am Start, aber schon der Favorit der EU-Kommission, die zur Not regulatorisch nachhelfen möchte. Noch führt Handy-TV ein Nischendasein. Das DMB-Angebot wird nur von ein paar tausend Handybesitzern genutzt, und wie sich DVB-H entwickelt, wird das nächste Jahr zeigen. (vbr)