Philips verkauft Settop-Boxen-Sparte an Pace

Der holländische Konzern erhält im Gegenzug für seine Geschäftsbereiche Set-Top Boxes (STB) und Connectivity Solutions (CS) 70 Millionen Aktien des britischen Technologiedienstleister.

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Von
  • Nico Jurran

Philips hat nach eigenen Angaben mit Pace ein Grundsatzabkommen geschlossen, nach dem der niederländische Elektronikkonzern seine Geschäftsbereiche "Set-Top Boxes" (STB) und "Connectivity Solutions" (CS) an das britischen Unternehmen verkauft. Im Gegenzug soll Philips sofort 68 Millionen neue Pace-Aktien erhalten. Über den Zeitraum von drei Jahren nach Abschluss des Geschäfts soll Philips bis zu 1,9 Millionen weitere Pace-Anteile erhalten sowie 5 Millionen Euro in bar. Laut offizieller Mitteilung sei für das erste Quartal 2008 geplant, dass Philips nach Abschluss der Transaktion 22,5 Prozent der Pace-Aktien (bezogen auf den erweiterten Bestand) halten wird.

Bei den in Frankreich angesiedelten Geschäftsbereichen STB und CS sind ungefähr 335 Mitarbeiter beschäftigt. Diese Abteilungen werden von der bisherigen Geschäftleitung für Pace weitergeführt. Die Pace-Aktionäre müssen der Übernahme noch zustimmen. Da der Vorgang als "reverse takeover" gewertet wird, wird der börsliche Handel mit Pace-Aktien nach Angaben des britischen Unternehmens bis auf Weiteres ausgesetzt.

Die betroffenen Geschäftsbereiche fuhren im Kalenderjahr 2006 einen Verlust von 39,3 Millionen Euro ein, nachdem sie im Kalenderjahr 2005 noch einem Gewinn von 16,4 Millionen Euro erzielt hatten. Zu den STB-Produkten gehört unter anderem der HDTV-Receiver DSR/DCR9005, den Philips als damaliger Sponsor des (mittlerweile eingestellten) Premiere-HDTV-Sport-Kanals trotz aller Anstrengungen nicht rechtzeitig zur Weltmeisterschaft 2006 auf den Markt brachte. Damals sprangen Humax und Pace mit ihren Produkten in die Bresche. Ein bereits vor langer Zeit von Philips angekündigter HDTV-Receiver mit integrierter Festplatte materialisierte sich bislang wiederum noch nicht. Pace dürfte Kunden von Kabel Deutschland vor allem durch seine schlichten Receiver bekannt sein, die man für einen geringen Obolus erhält, wenn man das Digital-TV-Abo des Kabelnetzbetreibers bucht. (nij)