Siemens-Mitarbeiter bangen um Jobs

Der Allianz zwischen Siemens und Fujitsu folgt ein massiver Stellenabbau, befĂĽrchten Siemens-Mitarbeiter in Paderborn.

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Egbert Meyer

Die Allianz zwischen Siemens und dem japanischen Fujitsu-Konzern versetzt die Siemens-Mitarbeiter in Paderborn in Aufregung. Kernstücke des Paderborner Geschäftsbereichs Computer Systems (CS) sollen jetzt in die Partnerschaft einfließen. Rund 1.800 Mitarbeiter befürchten einen massiven Stellenabbau.

Auf einer Betriebsversammlung wurden die Paderborner Siemens- Beschäftigten gestern über die Umstrukturierung des Münchner Elektromultis unterrichtet. Unruhe löste vor allem die live aus Bonn übertragenen Bemerkungen des Siemens-Vorstandes aus, wonach es durch die Partnerschaft "Überschneidungen in der Fertigung" geben werde. So bringt Siemens das Geschäftsfeld Computer Systems (CS) in das Joint- venture mit den Japanern ein.

Der Paderborner CS-Produktionsleiter Uwe Schmidt-Streier beschwichtigte Ängste mit dem Hinweis auf eine "weltweite Vertriebszahlensteigerung" des neuen Konzerns, von dem auch der Standort Paderborn profitieren werde. Überschneidungen in der Fertigung werde es nach seinen Worten vor allem bei Notebooks sowie im "unteren PC-Bereich" geben. "Davon ist Paderborn mit seiner überwiegenden Produktion von Großrechnern, Intel- und Unix-Servern aber nicht betroffen".

Die IG Metall reagierte mit Besorgnis auf die Umbaupläne: "Die Gefahr weiterer Entlassungen ist nicht auszuschließen", sagte Sekretär Volker Kotnig der dpa. Die immer stärkere Aufspaltung des Unternehmens bereite ihm "große Kopfschmerzen". Erst vor wenigen Wochen hatte die Nachricht von einem Abbau von 300 Stellen in Paderborn für Aufregung unter der Belegschaft gesorgt. (em)