Merkel: Deutsche IT-Branche kann besser werden

Breitband-Internet, Telemedizin, Fachkräftemangel – an Themen mangelt es beim IT-Gipfel am Dienstag nicht. Nach Einschätzung der Bundeskanzlerin hat die Branche noch Potenzial nach oben.

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  • dpa

Trotz Fortschritten in der deutschen IT-Branche sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch einigen Aufholbedarf. In den vergangenen Jahren sei eine Menge erreicht worden. "Dennoch sage ich, dass Deutschland natürlich noch nicht zu den weltweit führenden Ländern in dem Bereich gehört – wir können also noch aufholen", sagte Merkel am Samstag in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Einige Kreative und Unternehmen hätten sich in jüngster Zeit auch in Deutschland angesiedelt. "Aber wir haben noch Potenzial nach oben", betonte die Kanzlerin vor dem IT-Gipfel am morgigen Dienstag in Essen.

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Deutschland sollte nach ihrer Ansicht unter anderem ein Standort für Telemedizin sein. "Ich glaube, diese Branche hat ein Riesenpotenzial, noch entwickelt zu werden", sagte Merkel. Dafür vor allem im ländlichen Raum die schnellen Breitbandverbindungen weiter ausgebaut werden. "Aber die Telemedizin muss auch akzeptiert werde von den Ärzten." Dafür wolle sie in Essen werben.

Wenn Bundesregierung und IT-Branche in Essen zusammenkommen und über Stärken und Schwächen des Standorts Deutschland in Informationstechnik und Telekommunikation diskutieren, schwebt ein Thema über allen Runden: der Fachkräftemangel. Um zu digitalisieren, zu vernetzen und um zu gründen, fehle der Nachwuchs, beklagt die deutsche IT-Wirtschaft. Über 40.000 Stellen seien aktuell unbesetzt.

Auf dem Gipfel stellen sich neben Merkel Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) und Justizministern Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dem Dialog. Aus der Wirtschaft sind unter anderen die Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom, René Obermann, der Software AG, Karl-Heinz Streibich, und die Geschäftsführerin von IBM Deutschland, Martina Koederitz, dabei.

Im Kampf gegen Angriffe auf staatliche und private Netzwerke kündigte Innenminister Friedrich zudem gesetzliche Melde- und Kommunikationspflichten für Netzbetreiber und Dienste-Anbieter an. "Deutschland wird – wie jedes Land – immer mehr abhängig von der Funktionsfähigkeit von Netzen", sagte Friedrich im YouTube-Kanal der Bundesregierung.

Bei der Abwehr solcher Angriffe seien Wirtschaft und Regierung gut aufgestellt. Dennoch gelte es, wichtige Infrastruktur besser zu schützen. "Wir haben auch einige Lücken, die wir schließen müssen." Nach seinen Vorstellungen sollen Betreiber lebenswichtiger Infrastruktur bei der Gefahrenabwehr künftig enger mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zusammenarbeiten. (anw)