Europäischer Betriebsrat verklagt HP

Hewlett-Packards European Works Council will die Entscheidung des Unternehmen, tausende Arbeitsplätze abzubauen, nicht einfach hinnehmen.

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Der europäische Betriebsrat (European Works Council) von Hewlett-Packard hat das Unternehmen vor dem Arbeitsgericht in Brüssel verklagt. Wie der Register berichtet, wurde die Klage bereits im Oktober eingereicht. Im Mai hatte HP bekannt gegeben, 29.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. 8000 davon sind in Europa. Der Betriebsrat hofft, den Stellenabbau aufhalten zu können und hat bisherige Vereinbarungen mit HP aufgekündigt; er möchte nun eine neue Vereinbarung aushandeln, die auf aktuellem Recht basiert.

Nach der Richtlinie 94/95/EG des EU-Rates vom 22. September 1994 sind international operierende Unternehmen, die in der EU mindestens 1000 Beschäftigte haben – mit mindestens jeweils 150 Mitarbeitern in zwei EU-Mitgliedsstaaten – dazu verpflichtet, einen europäischen Betriebsrat einzurichten. Der Betriebsrat meint, HP habe sich nicht an die Bestimmungen in der Richtlinie gehalten, da das Unternehmen nur unzureichende Informationen über seine Restrukturierungspläne herausgegeben und außerdem die Gewerkschaften nicht ausreichend in die Entscheidungen einbezogen habe. Nach der aktuellen Richtlinie 2009/38/EG hätten die Gewerkschaften nach ihrer Einschätzung mehr Einfluss auf die Entscheidungsprozesse bei HP. (anw)