To-Do-Liste gegen Klimawandel

Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat heute eine Analyse verschiedenster Maßnahmen vorgelegt, mit denen der weltweite Klimawandel bekämpft werden kann.

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Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat heute den dritten Teil des vierten Sachstandsberichts zum weltweiten Klimawandel vorgelegt. Mit diesem Teil des Berichtes hat das internationale Expertengremium eine Analyse verschiedenster Maßnahmen präsentiert, mit denen der weltweite Klimawandel bekämpft werden kann.

Die Experten halten die Lage für ernst, aber nicht aussichtslos: Dem Bericht zufolge existiert ein "erhebliches wirtschaftliches Potential für die Minderung der weltweiten Treibhausgasemissionen". Ein ganzes Bündel von Maßnahmen vom Ausbau der Atomkraft über die Entwicklung biologischer Treibstoffe der zweiten Generation bis hin zur Wiederaufforstung von Wäldern sei technisch und wirtschaftlich machbar und könne den bislang prognostizierten Anstieg der CO2-Emission um 25 bis 90 Prozent bis 2030 kompensieren, meinen die Experten. Erstmals mahnt die Arbeitsgruppe in diesem Zusammenhang auch "eine Änderung in Lebensstil und Konsum" an – will den Beitrag daraus aber nicht quantifizieren. Die Kosten einer Stabilisierung des CO2-Niveaus halten sich nach Überzeugung der Wissenschaftler in Grenzen. Stabilisiert man das Niveau bei 590 bis 710 ppm, würde das etwa 0,2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts kosten. Eine Stabilisierung auf 490 bis 535 ppm, was einem mittleren globalen Temperaturanstieg um zwei Grad bis 2100 entspricht, würde maximal drei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts kosten.

Doch in spätestens acht Jahren muss der Ausstoß von Treibhausgasen weltweit gesenkt werden, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Nur wenn der Ausstoß des CO2 ab 2015 sinke, könne die Erderwärmung bei bis zu 2,4 Grad stabilisiert werden. Zwischen 2015 und 2050 müssten die CO2-Emissionen um mindestens 50 Prozent unter den Ausstoß im Jahr 2000 gesenkt werden, forderte die Experten des IPCC.

Die ersten beiden Teile des Berichts hatte der UN-Klimarat IPCC im Februar und im April veröffentlicht. Sie hatten sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel beziehungsweise mit den Folgen für Natur, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt. Nach der Veröffentlichung des dritten Teils wird im November im spanischen Valencia eine Zusammenfassung und Analyse verabschiedet. Der gesamt vierte IPCC-Bericht wird Grundlage für die Verhandlungen über das Vorgehen nach dem 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll sein.

Zum Thema CO2-Handel siehe auch TR Online:

(wst)