OLPC-Chef Negroponte: "Intel ist wie McDonald's"

Der Gründer der Initiative "One Laptop per Child" erläuterte die Hintergründe des Ausschlusses Intels aus dem Projekt.

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Von
  • Herbert Braun

Nicholas Negroponte, der Gründer der Initiative "One Laptop per Child" (OLPC), bezog Stellung zum Rückzug Intels aus dem Projekt. "Sie richteten auf dem Markt bei den Ländern Schaden an, seit wir angefangen haben. Und nachdem wir mit ihnen Frieden geschlossen haben, richteten sie noch mehr Schaden an", kommentierte der MIT-Professor. Nach seiner Darstellung schloss das OLPC den Prozessorriesen von der Mitarbeit im Projektgremium aus.

Das als "Hundert-Dollar-Laptop" gestartete XO-Notebook setzt auf Prozessoren des Intel-Konkurrenten AMD. Intel hatte das Gerät anfangs als "Spielzeug" beschimpft und stellte im Frühjahr ein eigenes Billigst-Laptop vor, den Classmate PC. Dennoch fanden die beiden Seiten im Juli zusammen – ein Friede, der nur wenige Monate hielt, da Intel keine Zugeständnisse bei der Vermarktung des eigenen Produkts machen wollte und offenbar das XO-Notebook bei potentiellen Abnehmerländern anschwärzte.

Damit ist auch das geplante Projekt eines XO-Notebooks mit Intel-Prozessor gestorben. Laut Negroponte wäre dieses leistungsfähiger gewesen, hätte aber auch mehr Energie verbraucht und wäre dadurch im Widerspruch zu der OLPC-Vision geraten. Negroponte sorgt sich jedoch nicht um die Konkurrenz: "Wir sind wie die Welthungerhilfe und sie sind McDonald's. Sie können nicht gegen uns ankommen."

Kleinere Probleme scheint es bei einem weiteren Billigst-Notebook zu geben: Einmal mehr verzögert sich die Auslieferung des EeePC in Deutschland. Nach Angaben mehrerer Online-Händler soll es erst in der 4. Kalenderwoche zu haben sein, also nocheinmal zwei Wochen später, als bislang angenommen. (heb)